Von den Yorkshire Moors bis zu den Schweizer Alpen, durch die Seitenstraßen von Edinburgh bis zu Schwedens filmreifen Kulissen– der Fotograf und Kreativ-Direktor hat sie während seiner Reisen alle abgelichtet. Bevor das geschäftige Treiben in den Städten beginnt, verbringt Jack die kostbaren Momente der Ruhe vor dem Sturm damit, seine Ohren mit dem Blubbern seines Porsche 930 Turbo zu füllen, den er liebevoll „Claudia“ nennt.
Wir haben Jack weder an seinem aktuellen Wohnort Edinburgh noch an seinem Lieblingsort in den Fjorden getroffen. Sondern entlang der Hügel oberhalb von Altea, einer Küstenstadt in der spanischen Provinz Alicante, per Auto ungefähr drei Stunden von Madrid entfernt. Für unsere Freunde von Café Leather die ideale Stelle, um zu den höchsten Aussichtspunkten des Küstengebirges zu cruisen und zumindest für ein bis zwei Stunden der Verrücktheit der Welt zu entfliehen. Mit der Leica in der Hand wollte ich herauszufinden, was Jack an der Landschaftsfotografie so fasziniert. „Morgens aufstehen, bevor alle anderen unterwegs sind, und am richtigen Ort mit dem richtigen Licht zu sein“, antwortet er. „Das ist alles, was man braucht – aus dem Bett zu kommen, ist der schwierige Part!“
Jack entdeckte mit 21 Jahren seine Liebe zur Fotografie – bis dahin führte er noch ein ganz anderes Leben. „Ich arbeitete mehrere Jahre im Vertrieb von BMW, wo meine Liebe zu Autos definitiv geweckt wurde. Danach war ich für ein Finanzunternehmen in Stockholm tätig. Freitags machte ich Feierabend und machte mich dann gleich am Wochenende auf Reisen. Manchmal landete ich sogar noch vor Sonnenaufgang in Norwegen, sodass ich warten und Bilder aufnehmen konnte, sobald die Sonne über den Bergen aufging.“
Die größte Freude bereitet ihm bei allen Unternehmungen die Fahrt in seinem Porsche 930 Turbo, Baujahr 1980, liebevoll „Claudia“ genannt. Ihn (oder besser „sie“) zu beladen und vor Sonnenaufgang quer durchs Land zu fahren. Für viele ein Traum, daher genießt Jack jeden Moment. „Bei einem Auto wie dem 930 Turbo muss man wirklich Respekt vor seiner Leistungsfähigkeit haben. Er war damals ein bärenstarkes Auto und erfordert auch heute noch ständige Konzentration. Aber diese Vibrationen rund ums und im Auto zu spüren, ist so analog und genussreich.“
Die Herkunft des Wagens interessierte uns, und wir fragten Jack nach Details. „Ursprünglich als Neuwagen in Großbritannien verkauft, wurde der Wagen für einige Jahre von einem russischen Telekommunikations-Magnaten nach Monaco gebracht. Ich habe ihn Anfang 2024 online bei einer Auktion ersteigert, in den zehn Jahren zuvor war er nur sehr wenig bewegt worden. Ich konnte ihn vor dem Bieten nicht begutachten, hatte aber ein gutes Gefühl!“
Jack hat einige Zeit damit verbracht, sein luftgekühltes Wunderwerk mit den charakteristischen breiten „Hüften“ und den zweifarbigen Tiefbettfelgen zu perfektionieren: „Nach dem Kauf habe ich ein KW-Fahrwerk und weitere Upgrades zur Verbesserung des Handlings einbauen lassen. Dann entschied ich mich für einen größeren Turbo und eine verbesserte Auspuffanlage, wodurch das Auto nun rund 420 PS hat – ganze 120 mehr als vor 45 Jahren ab Werk. Ich fahre den Wagen so oft ich kann. Im Herbst, als dieses Video gedreht wurde, bin ich für sechs Wochen von Großbritannien nach Spanien gefahren und habe dabei über 10.000 Meilen (16.000 Kilometer) zurückgelegt .Nach vielen weiteren anstrengenden und spritzigen Meilen wurde der Motor gerade auf 3,4 Liter Hubraum aufgebohrt – so ist „Claudia“ nun bereit für einen weiteren Sommer mit noch aufregenderen Abenteuern!“
Den Content für dieses Porträt erstellten unsere Freunde vom spanischen Café Leather, dessen große Auswahl an Lederhandschuhen, Taschen und Accessoires für Autofahrer im CD-Shop erhältlich ist.
Fotos von Alvaro Iglesias