Puristisch und simpel
Während die Jahre vergehen und Bugatti immer aggressiver wirkende Modelle (Chiron Pur Sport, jemand?) vorstellt, glänzt der originale Veyron 16.4 in zunehmend hellerem Licht. Kaum zu glauben, dass der ein neues Genre begründende Veyron schon vor 15 Jahren gelandet ist. Dieses elegante Carbon-Exemplar in silber/blau aus dem Jahr 2006 war der erste ins Vereinigte Königreich gelangte Veyron. Als Folge wurde er von Bugatti für deren Stand beim Goodwood Festival of Speed 2006 ausgewählt, wo er ganz sicher so manchen Besucher ins Staunen versetzt hat.
David gegen Goliath
Kaum einer wird sich noch daran erinnern, dass das tapfere Völkchen von Lotus 1997 mit einer GT1-Elise in den Ring stieg, um es in der FIA-GT-Serie mit Marken vom Kaliber Porsche und Mercedes-Benz aufzunehmen. Was daran liegt, dass das chronisch unzuverlässige Coupé kaum jemals die Ziellinie sah, geschweige denn eine gute Platzierung erzielte. Trotzdem war dieser GT1 ein wunderschön anzuschauendes Objekt – eine selbstbewusste, kurvige Karikatur der zierlichen Elise mit dem die Erde erschütternden Soundtrack eines Chevy V8. Er ist zugleich ein Symbol für die „alles ist möglich“-Mentalität, die damals bei Lotus herrschte. Nur sieben Exemplare wurden gebaut, darunter dieser sehr penibel restaurierte Wagen. Wir brauchen wohl nicht zu betonen, dass dieser Lotus eine willkommene Ergänzung der modernen Langstrecken-GT-Starterfelder wäre – wenn sich die Räder des historischen Motorsports wieder zu drehen beginnen.
Früh adoptiert
Frühe Exemplare des jüngsten und großartigsten Mittelmotor-V8 von Ferrari, des F8 Tributo, kommen nun langsam auf den Sammlermarkt. Vielleicht unvermeidlich sind sie in der Mehrzahl in „resale red“ lackiert, doch der Nachfolger des 488 GTB sieht auch und gerade in Rot prächtig aus. Zugleich legt er Zeugnis davon ab, welch großartigen Job Ferraris Designer erledigt haben, um den nach unserem Empfinden nicht ganz schlüssig wirkenden 488 GTB aufzuwerten. Dieses aktuell nicht angemeldete Exemplar mit Linkslenkung steht aktuell in Paris zum Verkauf und hat alle Extras, die man sich so wünscht , darunter ein Interieur in Carbon-Optik und eine Rückfahrkamera.
Der Senna Faktor
Wenn Sie sich etwas gelangweilt fühlen, empfehlen wir ein Video auf You Tube, das sie garantiert wieder in bessere Stimmung versetzen wird. Geben Sie einfach die Wörter „Ayrton Senna Honda NSX-R“ in die Suchmaske ein und sie werden belohnt mit einem mit zahlreichen Kameras aufgenommenen Film, der zeigt, wie der legendäre Brasilianer Hondas Hardcore-NSX um den Kurs von Suzuka prügelt. Er bearbeitet in typischer Manier das Gaspedal, praktiziert ausgiebig die Spitze-Hacke-Technik und trägt dabei die ganze Zeit über die damals modische Slipper („Loafer“) samt weißer Socken. Das ist magisches Zeug und fängt das Talent und die hohe Fahrkunst Sennas wunderbar ein. Das Video zeigt aber auch, wie fähig der NSX-R dank einer Gewichtsabnahme von 120 Kilo ist. Honda baute nur 483 dieser ganz speziellen Sportwagen und dieses äußerst seltene Exemplar aus 1993 schaut dank einer umfangreichen Restaurierung so aus wie am Tag, als es das Werk verließ.
Der Aufstieg des Restomod
Während Singer in Kalifornien als Pionier des Konzepts Restomod-Porsche 911 gilt, kann man mit Fug und Recht sagen, dass der Rest der Welt aufgeholt hat. Dieser 911 aus 1972, aufgebaut von Machine Revival in Frankreich und „Nemesis“ getauft, ist ein Objekt schierer Schönheit. Er kombiniert die rohe Wildheit eines Rennwagens, die Zuverlässigkeit eines Restomod und den Stil und die Originalität eines Klassikers. Unter der Motorhaube hockt ein umfangreich überholter 3,6-Liter aus dem 964, was diesen Porsche zusammen mit einem Gewicht von nur 940 Kilo zu einer rasend schnellen Waffe für Straße und Rennstrecke macht. Wir lieben die Details, die so erfrischend Nicht-Singer-like sind, wie zum Beispiel die helikopterartigen Sitze. Was mehr kann man von einem Sportwagen verlangen?
Fotos: Eleven Cars, Springbok Sportwagen, DD Classics, Speedart Motorsports