Jaguars letzter Le-Mans-Rennwagen
Die zweite und zwischen 2006 und 2014 gebaute Generation des Jaguar XKR (X150) rückt vielleicht erst jetzt in das Rampenlicht, die sie sich verdient hat. Das Coupé verströmt Stil, Charme und in Kombination mit Kompressoraufladug 510 PS aus einem 5,0-Liter-V8. Für den Motorsport waren diese eleganten Cruiser eigentlich nicht gedacht, doch wagte 2010 das amerikanische Team Rocketsports Racing den Aufbau von drei XKR-S nach GT2-Reglement. Eingesetzt wurden sie von 2009 bis 2011 in der American Le Mans Serie (ALMS) und auch bei den 12 Stunden von Sebring und den 24 Stunden von Le Mans.
Dieses wahrhaft einzigartige Modell aus der großen Renngeschichte von Jaguar war 2010 der bislang letzte Jaguar, der in der Sarthe an den Start ging. Passend zum 75-jährigen Firmenjubiläum Jaguars und 15 Jahre nach der bis dahin letzten Teilnahme mit dem XJ220C. Dieser XKR-S GT2 mit Chassisnummer 002 wurde 2011 an einen Sammler in Florida verkauft. Er wurde wenig bewegt. nie restauriert und trägt als originalgetreuster Vertreter des Trios noch heute die Aufkleber der technischen Abnahmekommissare von Le Mans!
Wenn Ihnen genau dieses Puzzleteil britischer Motorsportgeschichte fehlt, wird das bei Duncan Hamilton ROFGO zum Verkauf stehende Modell die Lücke verlässlich schließen.
Offen gesagt nur schön
Der 6C 2500, oft als eine der größten Kreationen von Alfa Romeo geltend, debütierte 1939 als dritte Serie von Vittorio Janos legendärem Reihensechszylinder-Alfa und wurde sofort zu einer Ikone in der langen Geschichte der Mailänder Marke.
Die Produktion des 6C wurde wegen des Krieges unterbrochen, doch nach 1945 sofort wieder aufgenommen. Weiterhin auf Basis eines Leiterrahmen-Chassis, auf die wie in diesem Fall von Pinin Farina maßgeschneiderte, von der Art-Déco-Obsession befreite Karosserien gesetzt wurden. Erstbesitzer dieses 6C 2500 SS war der in den 1930er-Jahren erfolgreiche Privatrennfahrer Geoffredo Zehender, der den Wagen im April 1949 in Empfang nahm. 2011, 2012 und 2014 nahm er, damals noch in Blau, mit seinem französischen Besitzer an der Mille Miglia teil. Der letzte Besitzer ließ den jetzt bei Very Superior Old Cars in Holland stehenden Alfa wieder in den Originalzustand zurückversetzen. Wenn der neue Motor eingefahren ist, steht der Teilnahme an zahlreichen Concours und historischen Events rund um den Globus nichts im Weg.
Brutaler Benz
Wenn Sie auf der Suche nach dem ultimativen Wolf im lässig eleganten Schafspelz sind, dann liegen Sie mit diesem Kraftprotz genau richtig. Mit einem Neupreis von 319.000 Euro im Jahr 2009 war dieser Mercedes-Benz CL65 AMG der Gipfel des Luxus und der Raffinesse beider Marken zu jener Zeit. Wer ist sich neu leisten konnte, erkaufte sich wohl das ultimative Auto, um Autobahnkilometer dank 612 PS und 1000 Nm in Lichtgeschwindigkeit abzureißen.
CL 65 mit eher niedriger Laufleistung sind heutzutage eher eine Seltenheit. Aber dieses Exemplar von Koster & Hogeslag Automotive ist erst 27.821 Kilometer gelaufen und befand sich von 2009 bis 2020 im Besitz des Erstkäufers, ehe es in die Niederlande kam. Lackiert in Iridium Silber mit einem Nappaleder-Interieur (und Dachhimmel in Alcantara) ist ein echtes und auch optisch attraktives Schnäppchen. Denn es bietet höchsten Luxus für (mit rund 80.000 Euro) einen Bruchteil des ursprünglichen Verkaufspreises!
Der Meilenstein-Mercury
Im Mai 1927 – nur 24 Jahre nach der Gründung – lief bei der Ford Motor Company der 15.000.000ste Modell T vom neu erfundenen Fließband. Das Modell, das Amerika auf Räder stellte und zu einem Symbol für Alltagstauglichkeit und Massenmotorisierung wurde. Im Jahr 1953, also vor genau 70 Jahren, feierte Ford das 40.000.000ste Auto. Genau dieser Mercury Monterey , der am 7. April auf der Estate of Mark Smith-Auktion von Gooding & Company weggehämmert wird.
Dieses von einem 4,2-Liter-V8 angetriebene Cabrio mit Dreistufen „Merc-O-Matic“ stand lange Zeit im Henry-Ford-Museum und wurde laut Tachostand von 688 Meilen oder 1106 Kilometern anscheinend nie für längere Fahrten benutzt. Als ein Auto von großer historischer Bedeutung, sowohl in Bezug auf seinen Platz in der Geschichte von Ford als auch als Referenz für die Erhaltung des Modells, verdient dieser überraschende Fund eine ernsthafte Betrachtung durch jeden Ford-Sammler!
Das Beste vom Besten
Falls Sie es noch nicht entdeckt haben: Es gibt sie, die Perfektion, und zwar in Form eines Rosso Chiaro Ferrari aus der goldenen Ära. Dieser unbestrittene King of Cool zählt zu den Juwelen des tänzelnden Pferdes, seit er 1967 auf der Bildfläche erschienen ist. Es wurden nur 330 275 GTB/4 gebaut, und während viele von ihnen liebevoll restauriert und neu lackiert wurden, ist dieses bei Schaltkulisse in Taufkirchen bei München stehende Exemplar mit Chassisnummer 10643 eines der wenigen, das wie ein perfekt frischer Wein reifen durfte. 2006 erhielt es das Ferrari Classiche-Zertifikat, das alle Matching numbers sowie die originalen Außen- und Innenfarben bestätigte.
Neu zugelassen wurde der Ferrari in Rom, ging danach in die USA, dann zu einem Besitzer im Main-Taunus-Kreis, von dort 1998 zurück nach Italien und schließlich 2013 nach einer RM Sotheby’s-Auktion in die Schweiz. Wo dessen bislang letzter Besitzer das Auto mit Hilfe der Scuderia 67 GmbH aus Romanshorn wie eine Schweizer Uhr pflegte – wovon Rechnungen in Höhe von in Summe 190.000 Euro zeugen. Allein ab Anfang 2016 wurde der Motor in fünf Monaten komplett überholt. Anzeichen von Nachbesserungen oder Nachlackierungen finden sich gleichwohl nicht, und auch das schwarze Lederinterieur weist genau die richtige Menge an Patina auf, so dass der nächste Besitzer den Wagen in vollen Zügen genießen kann, ohne sich Sorgen machen zu müssen, seine Originalität zu zerstören. Wenn Sie auf der Suche nach automobiler Perfektion sind, ist dieser Ferrari genau das Richtige.