Historics Auctioneers haben 166 Lose für die bevorstehende Ascot-Versteigerung am Samstag, 15. Mai zusammengetragen. Aus dieser beachtlichen Fülle haben wir unsere fünf Favoriten ausgewählt.
Ferrari 250 GT Coupé Pinin Farina Series 1 von 1958
Dieses feine und mit klaren Linien gestaltete 250 GT Coupé Pinin Farina war spätestens 1960 das erfolgreichste Auto, das Ferrari bislang produziert hatte. Von diesem Modell wurden im Lauf von zwei Jahren 353 Stück gebaut – das Exemplar, das Sie hier sehen, gehört zu den frühesten.
Dieser umwerfend elegante Ferrari in Blu Nart mit Connolly-Ausstattung in beige wurde neu ins Vereinigte Königreich ausgeliefert mit der seltenen Lufthutze auf der Motorhaube, Lucas-Technik und einer eher in Rennwagen üblichen Ventilatorkühlung mit sechs Flügeln. Unter makellosen Haube verbirgt sich ein 240 PS starker 3,0-Liter Tipo 128 Colombo-V12. Das Fahrzeug wurde anspruchsvoll restauriert und wird nun im Auftrag eines prominenten britischen Sammlers angeboten.
Schätzwert: 360.000 – 410.000 Pfund.
Rolls-Royce Silver Shadow 1 Coupé von 1970
Der erste Besitzer dieses attraktiven zweitürigen Coupés war der weltberühmte Schauspieler und Regisseur Richard Attenborough. Er bestellte seinen Rolls im August 1969 von Jack Barclay Ltd in speziellem ICI-Grün mit beigem Stoff und Weißwandreifen. Im selben Jahr kam übrigens sein erster Film „Oh, What a Lovely War“ in die Kinos. Lord Dickie genoss 11.400 Meilen in seinem Rolls – allerdings meist von einem Chauffeur bewegt. In 1984 tauschte er das Auto gegen eine ähnliches Corniche Coupé ein. Der „Shad“, wie ihn seine Liebhaber auch nennen, wurde seitdem mit großer Sorgfalt gepflegt und erhielt als Upgrade schließlich auch Connollyleder mit grüner Paspelierung. Ein veritabler Gentleman unter den Autos, der auch noch eine fesselnde Historie besitzt – perfekt für einen anderen Filmhit von Attenborough: „The Great Escape“ („Gesprengte Ketten“). Schätzwert: 48.000 – 55.000 Pfund.
Lister-Jaguar MKIII „Le Mans“ von 1986
Der Lister Le Mans mag zwar wie ein Jaguar XJS aussehen, aber ein kurzer Blick in die technischen Spezifikationen verrät, dass dieses Auto in den späten achtziger Jahren beim britischen Autoquartett Top Trumps unschlagbar war. Brian Lister, der ab 1957 die Jaguar-Rennwagen entwickelte, verbrachte sechs Jahre damit, den XJS aus einem anspruchsvollen aber durchaus erschwinglichen GT in ein echtes Supercar zu verwandeln. Der V12 wurde auf gigantische 7 Liter aufgebohrt und mit Ladern versehen. Das Ergebnis waren 608 PS – 122 PS mehr als der F40! – und eine Drehmoment von 814 Newtonmeter. Damit beschleunigte dieser Jaguar mühelos bei jedem Gangwechsel auf über 320 Stundenkilometer und machte dabei einen Höllenlärm.
Dieser Lister Le Mans ist ein ganz besonderes Stück. Es trägt die Chassisnummer „001“ und wurde ursprünglich von Lister als Fahrzeug für Pressevorführungen genutzt. Im November 1986 war es auf der Titelseite der Zeitschrift „Autocar“, wo man „Die Rückkehr des Lister-Jaguar“ feierte. Mit nur 9.500 Meilen auf dem Tacho erscheint 001 nach dreißig Jahren erstmals auf dem Markt und erfüllt damit 35 Jahre später die lang gehegten Träume so mancher jugendlicher Kartenspieler und Autoenthusiasten.
Schätzwert: 125.000 – 160.000 Pfund.
Aston Martin V12 Zagato von 2012
Diese Maschine wurde 2012 als Hommage an den großen Aston Martin DB4GT Zagato gebaut, der ein halbes Jahrhundert vorher die Supercar-Szene schlagartig begeisterte und Ferrari nervös machte. Er ist immer noch einer der begehrtesten klassischen Aston Martin überhaupt. Auf der Grundlage des V12 Vantage entwarf Zagato eine neue Haut aus Aluminium und dazu passend den charakteristisch breiten Kühlergrill und das „Double-Bubble“-Dach. Zweitausend Arbeitsstunden höchster handwerklicher Zuwendung in Astons Gaydon-Werk wurde in jedes dieser auf 65 Fahrzeuge limitierten Edition gesteckt – fünfmal mehr Aufwand als bei einem serienmäßigen Vantage. Ein Umstand, der sich im Preis und der anschließenden Wertentwicklung spiegelte.
Hier ist der zweite der beiden Produktions-Prototypen und auch der einzige mit voller Aluminium-Karosserie. Diese Hommage hat 25.000 Meilen im Versuch absolviert, davon einige in Nardò. Das Auto befand sich bis 2016 im Besitz von Aston Martin und wurde öffentlich gezeigt, ehe man es an einen wichtigen Kunden verkaufte. Kleine Makel im Lack und Schrammen im Innenraum wurden entfernt sowie ein Neulackierung in Aston Martin Racing Green. Hier ist ein echtes Sammlerstück, das immer begehrenswerter werden wird.
Schätzwert: 540.000 – 620.000 Pfund.
Maserati Quattroporte „Cinqueporte“ Shooting Brake von 2016
In 2009 baute Carrozzeria Touring vier Fließheck-Sonderanfertigungen des Maserati Quattroporte und taufte sie „Bellagio“. Ein britischer Enthusiast war aber so enttäuscht, als er 2013 ohne Erfolg um einen dieser Bellagio bot, dass er ein eigenes Modell auf der Basis der letzten Quattroporte-Generation in Auftrag gab. Im Jahr 2016 baute der Spezialist für Klassikerrestaurierungen, Adam Redding,
diesen maßgemachten Shooting Brake für besagten Kunden. Bekannt als „Cinqueporte“, besitzt diese Schöpfung nicht nur großzügige Linien, sondern ist auch alltagstauglich. Die Kraft kommt von Maseratis Dieselmotor. Es wurde in Gunmetal Grey lackiert und innen mit Leder in Nero und Leisten und Blenden in Piano Black konfiguriert sowie schwarzen Mercurio-Rädern. Dieses wahrhaft einmalige Auto hat nur 8.714 Meilen auf der Uhr.
Schätzwert: 75.000 – 85.000 Pfund.