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Aston Martin DB5: James Bond Promotion Tour 1964 (1)



In der Mai-Ausgabe des britischen Magazins „Cars for the Connaisseur“ berichtet der Organisator der Goldfinger-Werbetour, Mike Ashley über sein Zusammentreffen mit Gert Fröbe, seine Erlebnisse im Hause Carraciola und wie das wechselnde Nummernschild des Aston Martin die französische Polizei verwirrte.

„Ich durchfuhr die Nacht von Deutschland aus kommend in Richtung Lugano. Die Sicht wurde durch einen starken Schneesturm stark behindert. Gert Fröbe hatte mich zum Abendessen in sein Haus eingeladen. Doch leider konnte ich nicht zusagen, da ich am gleichen Abend eine Einladung von Alice Carraciola (der Witwe des berühmten Rennfahrers Rudi Carraciola) erhalten hatte. Doch blieb noch Zeit für einen Cocktail mit Gert und seiner wundervollen Frau. Später fuhren mich die beiden zum Hause Carraciola. Es stellte sich heraus, dass Fröbes und Frau Carraciola sehr gute Freunde waren und so ergab es sich, dass wir alle am Abendessen teilnahmen. Die Villa Caraciolla war zur Seeseite komplett verglast, so dass man einen traumhaften Blick über den See hatte. Gegen Mitternacht hielt Gert eine sehr schöne Willkommensrede (für mich) und eine Dankesrede und bat Alice den Vorhang auf der rechten Seite des Raumes zu öffnen. Alice Carraciola folgte der Bitte des Redners - der Vorhang öffnetet sich. Ich vermutete ein weiteres Fenster, das den Blick auf die Berge freigab, doch ich lag falsch. Zum Vorschein kam eine Regalwand, in der sämtliche Trophäen, die Rudi Caracciola in seiner Karriere gewonnen hatte, ausgestellt waren. Besonders beeindruckend waren die drei sternförmigen Mercedes-Pins, die er einst verliehen bekam. Der Anstecker für den ersten Platz war mit Diamanten besetzt, die für die Plätze zwei und drei mit Smaragden und Saphiren.“

„Es war ein unbeschreibbarer Augenblick, diese Sammlung zu betrachten. Ich war sehr gerührt und auch stolz, dass ich dieses Privileg teilen durfte. Mir kamen sogar Tränen der Freude über diesen Anblick. Voller stolz zeigte mir Alice ein von Rudi signiertes Buch über sein Leben.“

Aston Martin DB5: James Bond Promotion Tour 1964 (1) „Weiter ging es nach Zürich zu einem Presseempfang, der in einem wunderbaren Haus stattfand. Nach diesem Termin entschieden wir uns, mit dem Aston Martin ein wenig für Aufsehen zu sorgen. Wir fuhren durch die Züricher Bahnhofsstrasse und aktivierten mitten im Stadtzentrum den „Nebelwanderzeuger“. Diese Aktion verursachte große Verwunderung bei den Fußgängern, dem Verkehr und der Polizei. Am nächsten Tag waren wir in jeder Züricher Zeitung abgelichtet. Die nächsten fünf Tage wurde der DB5 im Globus-Laden ausgestellt. Der Laden konnte sich vor Einkäufern gar nicht mehr retten, die unbedingt das Auto von James Bond sehen wollten. Der Geschäftsführer des Globus Ladens organisierte für mich einen Aufenthalt im Andrea Badrutt´s Palace Hotel St. Moritz, wo ich mir, ausgerüstet mit Skiern eine kleine Pause gönnte. Zur gleichen Zeit fand der Cresta Ball statt, den ich auch besuchte und die Chance nutzte, mich mit vielen meiner Landsleute zu unterhalten. Ein schöner Kurzurlaub vor der Fortsetzung der Tour nach Italien.“



Der „Nebelwanderzeuger“ in Aktion

Ashley setzte seine Tour in Richtung Italien fort. Nach dem Italien-Aufenthalt, führte die Route weiter durch Frankreich bis nach Monte Carlo, wo der DB5 als Special-Guest an der Rallye teilnahm. Zurück auf dem Weg nach Paris erlebte Ashley folgende Szene.

„Auf dem Weg nach Paris durchfuhr ich mit etwa 120 Meilen eine Ortschaft, in der die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Meilen begrenzt war. Leider sah ich die Mitglieder der Gendarmerie viel zu spät. Die Herren gaben ihren Kollegen per Funk bescheid, dass ein Sportwagen mit viel zu hoher Geschwindigkeit unterwegs sei. Ungefähr 20 Kilometer später sperrten zwei Streifenwagen und ein Polizeimotorrad die Strasse. Kurz bevor ich bei der Sperre eintraf, nutzte ich ein weiteres Extra des 007 DB5 – das „Wechselnummernschild“. Ich änderte das englische Kennzeichen per Knopfdruck in ein schweizerisches Kennzeichen. Im langsamen Vorbeifahren hörte ich den einen Polizisten sagen: „Lass ihn durch, wir suchen ein Englisches Auto.“ Und ich setzte meine Fahrt unbehelligt fort...

Lesen Sie nächste Woche die Fortsetzung dieser Geschichte. Dann nimmt Sie Mike Ashley im Aston Martin DB5 mit in die USA, um dort über seine Erlebnisse während der Goldfinger-Promotion-Tour zu berichten.

Text & Fotos: Cars for the Connoisseur