Wer hat als Kind nicht davon geträumt, mit einem Düsenjäger durch die Luft zu rasen und die „bösen Russen“ in ihren MIGs das Fürchten zu lehren? Spätestens seit der Premiere des Flieger-Epos „Top Gun“ wurde der Mythos vom Jetpiloten zementiert. Wer seine Chance einer Pilotenlaufbahn nicht genutzt hat, kann jetzt einen richtigen Düsenflieger ersteigern.
Am 29. Januar kommt in Paris eine wirkliche Rarität der Luftfahrtgeschichte zum Aufruf – eine Fouga Magister CM 170 der französischen Luftwaffe. Das Lot 186 der Aeronautics-Auktion ist einer von nur noch zehn in Frankreich existierenden Jets dieses Typs.
Im Jahr 1949 entschied sich die Führung der französischen Luftwaffe zur Anschaffung eines Trainingsflugzugs. Den Zuschlag erhielt der von den Flugzeugbauern Robert Castello und Pierre Mauboussin auf Basis eines Turbinenmotorseglers entwickelte Jet mit dem passenden Namen „Magister“ (lat. Lehrer). Die ersten zehn Modelle wurden noch beim traditionsreichen Flugzeughersteller Fouga Potez, der später im mächtigen Aerospatiale-Konglomerat aufging, gebaut. Die hier angebotene Magister ist laut Angaben des Auktionshauses voll einsatzbereit und hat rund 700 dokumentierte Flugstunden auf dem Buckel. Da der Jet – Schätzpreis 60.000 bis 80.000 Euro – neben den zivilen Papieren auch mit solchen militärischer Natur ausgeliefert wird, dürfte die Anschaffung auch für Potentaten sogenannter Schurkenstaaten von Interesse sein.



Wer sich das Fliegen eines solch potenten Jets nicht auf Anhieb zutraut, dem sei das Lot 187 zum Üben empfohlen. Dahinter versteckt sich ein vollständiges Cockpit eines F-84-F-Thunderstreak-Kampffliegers – komplett mit Haube, Instrumenten, Schleudersitz und Hülle. Im Ganzen kam die bei der Republic Aviation Company gefertigte F-84 beim berühmten 77. Jagdgeschwader – der ältesten Fliegerstaffel der US-Streitkräfte – zum Einsatz.
Neben militärischen Memorabilia kommen am 29. Januar in Paris auch viele Objekte der zivilen Luft- und Raumfahrt Aufruf. Ein Blick in den umfangreichen Auktionskatalog lohnt. Weitere Details zur Auktion erhalten Sie ebenfalls unter www.artcurial.com.
Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Artcurial