In einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale konnten sich die Brüder Schraml auf Fiat Dino Spider, Baujahr 1971, mit sechs Hundertstel Sekunden vor Josef Panis und Harald Neger mit dem Ferrari Dino GTS, Baujahr 1972, durchsetzen. Platz drei ging überraschenderweise an die Staatsmeisterschaftsfahrer Mag. Walter Wawronek und Dr. Yvonne Popper Wawronek auf einem 1970er Jaguar E-Type.
Die Sieger Rudolf und Heinz Schraml kommentierten ihren Sieg: „Einen Sieg zu wiederholen ist besonders schön. Wir fahren seit 1998 Oldtimer Rallyes und es herrscht ganz einfach eine große Harmonie. Der heutige Sieg hat allerdings eher etwas mit Glück zu tun und wir freuen uns, dass heute das Glück auf unserer Seite war.“
Die knapp geschlagenen Josef Panis und Harald Neger meinten: „Die sechs Hundertstel Sekunden haben wir gerade mit der Sektdusche ausgeglichen, das ist nach dem Rennen mehr wert als der 1. oder 2. Platz. Aber im Ernst, es war ein Kampf um Hundertstel Sekunden und jeder Zuschauer hat gespürt, dass hier die hochrangigsten Oldtimer Piloten am Werk sind. Ein Kaliber wie die Schrammel Brüder sind zur Zeit das non plus ultra – aber in zwei Wochen wird wieder angegriffen.“
Doch nicht nur die Piloten auf dem Podest waren die Sieger der Veranstaltung. Die diesjährige Alpenfahrt führte über 1.000 Kilometer und verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Der Regen am ersten Tag verhinderte zwar das angepeilte Rekordergebnis bei den Besuchern, dennoch feierten an die 50.000 begeisterte Fans die klassischen Boliden und ihre Rallye Helden entlang der Strecke. In den Partnerortschaften herrschte Volksfeststimmung. Die Entscheidung, auf den Spuren der alten Alpenfahrt nach Bled und Tarvis zu gehen, wurde vom Publikum und den Fahrern begeistert aufgenommen. Über 40 nationale und internationale TV-Stationen berichteten über die Alpenfahrt.
Der „fliegende Finne“ und Rallye Monte Carlo Sieger Rauno Aaltonen sagte nach dem Rennen: „Die Alpenfahrt ist ganz einfach etwas Besonderes. Die Straßen sind heute natürlich in einem besseren Zustand als damals. Dennoch ist es spannend, auf den Spuren der historischen Strecke zu fahren. In Ferlach hat mich ein Besucher daran erinnert, dass ich 1968 bereits hier gefahren bin – das wusste ich gar nicht mehr. Und genau das ist der Sinn der Classic Rallyes. Durch die Präsentation der historischen Boliden können wir den Menschen für die jahrzehntelange Treue und Unterstützung in unserer aktiven Zeit etwas zurückgeben. In der heute so digitalen Welt zählt bei der Alpenfahrt wieder der Mensch!“
Auch nächstes Jahr werden sich Zuschauer und Fahrer auf ein Ausnahme-Event freuen dürfen.
Text: J Philip Rathgen / Alpenfahrt
Fotos: Alpenfahrt
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