Bereits zum dritten Mal fand in diesem Jahr das Treffen des Dino-Register Österreich statt. Dr. Rainer Erlacher lud diesmal die Dino-Besitzer vom 12. – 14. September nach Pörtschach an den Wörthersee ein. Insgesamt 14 Dinos folgten seinem Ruf, darunter auch Gäste aus der Schweiz und Deutschland. Das Schlosshotel Leonstain gab dem Treffen einen angemessenen Rahmen, entsprechend vergnüglich verlief auch der „Wellcome-Abend“.
Der Reiz eines Dino-Treffens ist aber natürlich die Ausfahrt mit den Dinos. Das Teilnehmerfeld umfasste die gesamte Dino-Palette, vom FIAT Dino Coupé 2000 und 2400 über die Dino Spider bis zum Ferrari Dino 246 GT. Rainer Erlacher hat für die Ausfahrt eine anspruchsvolle und malerische Route mit einer Länge von ca. 350 km zusammengestellt. Dabei befanden sich die Teilnehmer auf der Sonnenseite Österreichs: während weite Teile Österreichs an diesem Wochenende von heftigen Regenfällen heimgesucht wurden, war es in Kärnten trocken und im Friaul teilweise sonnig – perfektes Cabriowetter also.
Die Strecke führte von Pörtschach über den Weissensee ins Gailtal und von dort auf den Plöckenpass. Die spektakuläre Abfahrt vom Plöckenpass auf der italienischen Seite war für alle ein Erlebnis – für die Dino-Bremsen aber problemlos. Der wirkliche Höhepunkt war jedoch die Fahrt nach Sauris, einer mitten in den Karnischen Alpen in 1.200 m Höhe gelegenen deutschsprachigen „Insel“. Dieser Ort ist überhaupt erst seit dem Ende der 30er-Jahre erreichbar, damals wurden eine Reihe von Tunnelanlagen in den Fels geschlagen. Diese stellen auch heute noch die einzige Zugangsmöglichkeit dar. In einem der Tunnel begegneten wir dem Almabtrieb – einige Dino-Besitzer zitterten um ihre wunderschönen Autos. Zum Glück waren die Kühe und Ziegen aber gesittet, die einzigen Spuren waren braune, wohlriechende Radhäuser. In Sauris erwarteten uns malerische Steinhäuser und ein herrliches Mittagessen. Die Pause, aufgelockert durch ein Original von einer Wirtin, wurde somit etwas länger als geplant.
Die Rückfahrt ging durch das Kanaltal und über den Passo di Selva Nevea, der uns nochmals die landschaftlichen Reize der Karnischen Alpen zeigte. In Arnoldstein erwartete eine Sonderprüfung die Teilnehmer: zunächst mussten die Piloten die Dinos durch einen Slalom auf dem Gelände einer Spedition pilotieren, anschließend galt es für die Beifahrerinnen einen Teil der Strecke mit dem Fahrrad zu bewältigen. Etwas unfair vielleicht: die Herren der Schöpfung konnten die Dino-Pferdestärken einsetzen, die bezaubernden Damen hingegen mussten auf die eigene Muskelkraft zurückgreifen. Es hatten aber alle viel Spaß dabei. Im Slalom setzte sich das exzellente Handling der Mittelmotorautos durch und brachte folgendes Ergebnis (Werner Fessl war diesmal mit dem 328 GTS aus dem Stall Rudolf Schraml angereist, da dessen 246 GT noch beim Service war; als direkter Nachfolger der Dinos wurde der 328 GTS aber ebenfalls als vollwertiger Teilnehmer akzeptiert):
1. Werner Fessl (Ferrari 328 GTS) – 30,49 Sekunden
2. Reinhard Huemer (Ferrari Dino 246 GT) – 31,05 Sekunden
3. Harald Mahatsek (Ferrari Dino 246 GT) – 31,11 Sekunden
Die Routine von Werner Fessl und die Leistung des 328 GTS gaben somit hier den Ausschlag. Schnellster FIAT Dino-Fahrer war übrigens Egon Arnold, der mit seinem Spider 2400 eine Zeit von 32,94 Sekunden einfuhr und damit den fünften Platz belegen konnte. Bei den Damen gewann Barbara Steinwendner (32,32 Sekunden) mit einer Brustweite Vorsprung vor Renate Kofler (32,71 Sekunden). Auf dem dritten Platz lag Werner Fessl (34,56 Sekunden), der als Soloteam auch sein eigener Beifahrer war.
Bei dem Slalom-Wettbewerb stellte sich übrigens heraus, dass die Rahmen der Dinos wesentlich steifer sind als der des zur Verfügung gestellten Fahrrades, das ein ausgeprägtes Eigenlenkverhalten aufwies. Der Einsatz der Damen beflügelte übrigens eine dort über das Wochenende pausierende Gruppe von Fernfahrern derart, dass diese spontan für die Siegerin eine Flasche Krimsekt spendeten. Ihre Hoffnung auf einen „Wet T-Shirt.Contest“ wurde aber nicht erfüllt.
Das Gesamtklassement brachte dann folgendes Ergebnis:
1. Werner Fessl (F 328 GTS) – 65,05 Sekunden
2. Reinhard u. Erika Huemer (F Dino 246 GT) – 66,43 Sekunden
3. Helmut Gregor (Dino 2000 Spider) – 68,66 Sekunden
4. Egon u. Irmgard Arnold (Dino 2400 Spider) – 68,75 Sekunden
5. Harald Mahatsek / Pia Adrario (F Dino 246 GT) – 69,75 Sekunden
Nach der Rückkehr an den Wörthersee ging es mit dem Schiff nach Maria Wörth, wo bei einem herrlichen Abendessen die Erlebnisse des Tages und natürlich die Erfahrungen mit den Dinos ausgetauscht wurden.
Am Sonntag ging es zum Ausklang bei strahlendem Sonnenschein mit den Dinos auf den Pyramidenkogel. Von dort gab es einen schönen Rundblick über die Kärntner Seen und Berge. Mit einer Kaffeepause in Reifnitz ging das Dino-Treffen 2003 seinem Ende zu und im Anschluss daran folgte die individuelle Heimreise.
Der Ausblick auf 2004 stimmt alle Teilnehmer zufrieden: Egon Arnold wird das Treffen 2004 in seiner Heimat in Vorarlberg veranstalten und plant dabei einen Termin in der ersten Septemberhälfte, zu dem natürlich wieder alle Dino-Besitzer (und auch Besitzer von Lancia Stratos) herzlich willkommen sind. Die Teilnehmer danken Rainer Erlacher recht herzlich für seine gute Organisation und alle freuen sich schon auf die Fortsetzung im Ländle!
Text & Fotos: Rudolf Schraml