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Picknick Spezial: Genussvolles Sommervergnügen

Passend zum Concours d’Elegance in Pebble Beach, kommen bei der Bonhams-Auktion in der Quail Lodge schöne Picknick-Körbe unter den Hammer. Wir zeigen Ihnen mit welchem Korb sie bei jedem Concours-Picknick eine gute Figur machen.

Gemeinsam unter freiem Himmel speisen, dass ist die Idee des Picknicks. Was die Griechen und Römer begannen, galt beim französische Adel im 17. Jahrhundert als „très chic“: Zwanglos unter freiem Himmel, in lockerer Gesellschaft kleine Häppchen zu verzehren. In dieser Zeit frönte man dem Open-Air-Genuss allerdings noch mit schweren Tischen und Gestühl. Erst im viktorianischen England entwickelte sich der Picknick-Korb – ausgestattet mit Geschirr und Besteck – so wie wir ihn heute kennen. Selbst Königin Viktoria galt als eine begeisterte Anhängerin des „pique un nique“ in einem ihrer vielen Gärten. Einen wahren Boom erlebte das Freiluft-Schlemmen im Zuge der Verbreitung des Automobils. Manufakturen wie J. C. Vickery, G. W. Scott & Sons oder Abercombie & Fitch versorgten die automobile Londoner Gesellschaft mit den Luxus-Körben.

Die Bandbreite des Angebots reichte vom kleinen „Drinking Set“ bis zur vollständig ausgestatteten portablen Küche. Der Gentleman-Driver der in seinem 4½ Liter Supercharged Bentley Blower unterwegs war, für den fertigte James Dixon & Sons das Reise-Cocktail-Set. Drei silberne Flachmänner, ein Shaker und sechs Silberbecher gestatteten das stilechte Zubereiten eines „Mix-Getränks“ während eines kurzen Tankstopps. Wer auf Reisen nicht auf seine heimische Bar verzichten konnte oder wollte, orderte bei Abercombie & Fitch einen vollständigen Bar-Koffer. Der hellbraune „Tender-Koffer“ ist mit verschiedenen Shakern und Karaffen, Barbesteck bis hin zu den passenden Tabletts zur stilvollen Präsentation des Cocktails ausgestattet. Allerdings gibt es ein Manko: bei der Planung der Freiluft-Bar muss ein weiterer Koffer mit den flüssigen Ingredienzien mitgeführt werden.

Picknick Spezial: Genussvolles Sommervergnügen Picknick Spezial: Genussvolles Sommervergnügen

Die Firma G.W. Scott & Sons galt als die Institution in der Fertigung von geflochtenen Picknick-Körben – selbst der Buckingham Palast findet sich in der Kundenliste des Traditionsunternehmens. Anfang des 20. Jahrhunderts war das kleine Tea-Set für vier Personen ein wahrer Verkaufsschlager. Neben einem Stövchen mit passender Kanne findet ein Teeservice samt Teelöffeln und Zuckerdose Platz. Die obligatorischen Gurkensandwiches und Scones werden in passenden Metalldosen transportiert. Etwas robuster ist das lederne Tee-Picknick-Set von J. C. Vickery, ausgelegt für einen Ausflug zu zweit, bietet es noch zusätzlich Platz für eine Wasserflasche und zwei Teller nebst Besteck.

Unseren kleinen Ausflug in die Picknick-Welt beschließen wir mit einem Modell der Sonderklasse. Anfang der Zwanzigerjahre stellten Drew & Sons einen schwarzen Picknick-Koffer für sechs Personen vor. Dank optimaler Planung fanden neben Geschirr, Besteck und Gläsern für das Picknick-Sextett, auch ein vollständiges Teeservice mit Kanne und Stövchen Platz. Butterfass, Salz- und Pfefferstreuer und zwei rechteckige Porzellanschalen für vorbereitete Speisen vervollständigen den Kofferinhalt.

Historische Picknick-Koffer kommen bei fast jeder Auktion historischer Automobile zum Aufruf. Ebenfalls eine gute Quelle sind die verschiedenen Oldtimermessen oder Veranstaltungen wie die Schloß Dyck Classic Days oder das Goodwood Revival.

Text: J. Philip Rathgen
Foto: Bonhams


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