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Schedoni: Ferrari-Maßgepäck

Die Anfänge der Ledermanufaktur Schedoni gehen auf den Firmengründer Celso Schedoni zurück, der im Jahre 1880 eine kleine Werkstatt für handgefertigte Schuhe im italienischen Formigine eröffnete. Nach dem Tod des Vaters sollte eigentlich Celsos Sohn Giuseppe das väterliche Geschäft übernehmen. Leider war dieser noch zu jung und verfügte über zu wenig Erfahrung für die Geschäftswelt, sodass die Familie die verbliebenen Maschinen und Werkzeuge an einen Schuhfabrikanten aus dem nahegelegenen Modena verkaufen mußte. Ein Teil der Abmachung besagte allerdings, dass der junge Giuseppe Schedoni in der Fabrik angestellt wurde, um das Geschäft studieren zu können.

Als die Wirren des Krieges vorbei waren, gründete Giuseppe in Andenken an seinen Vater wieder eine Schedoni-Ledermanufaktur mit Sitz in Modena. Nach kurzer Zeit zeigte sich, dass er viel gelernt hatte und schon nach wenigen Jahren beschäftigte Schedoni 140 Mitarbeiter. In den 70er-Jahren stieg der Sohn und heutige Patriach Mauro Schedoni in das Geschäft ein. Noch immer auf die Produktion von Schuhen spezialisiert, war es der Schwager von Mauro, der den Luxusgepäck-Stein ins Rollen brachte.


Schedoni: Ferrari-Maßgepäck Schedoni: Ferrari-Maßgepäck

Im Jahr 1976 wurde Mauro Schedoni von seinem Schwager – Besitzer eines Ferrari 308 GTB – gebeten, ein für sein Auto passendes Kofferset zu entwerfen, da die herkömmlichen Reisegepäcke nicht mit dem Stauraum seines Ferrari vereinbar waren. Mit Freuden machte sich Mauro ans Werk und an Weihnachten des gleichen Jahres lag das passende Set als Geschenk unterm Weihnachtsbaum. Durch Zufall war auch ein leitender Angestellter von Ferrari zu Gast im Haus des Schwagers und zeigte sich völlig begeistert.


Schedoni: Ferrari-Maßgepäck Schedoni: Ferrari-Maßgepäck

Getragen von der Euphorie nun eine luxuriöse Lösung für das Ferrari-Stauraumproblem ab Werk bieten zu können, begann 1977 offiziell die Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Schedoni. Dabei spielt das Familienunternehmen nicht nur eine Lieferantenrolle, sondern greift aktiv in die Entwicklung und Umsetzung spezieller Kundenwünsche ein. Seitdem gelten Schedoni-Koffer als Kultobjekte. Doch bei den Koffersets sollte es nicht bleiben. Nach der ersten offiziellen Kofferserie gab ein Kalifornischer Vertragshändler 19 Ferrari 308 GTB mit einer Schedoni-Lederausstattung in Auftrag.


Schedoni: Ferrari-Maßgepäck Schedoni: Ferrari-Maßgepäck

Auch für das Ferrari Formel 1-Team wurde die Manufaktur tätig. Mit dem Beginn der Saison 83 sorgte sie für die Sitzverkleidung der Rennboliden. Berühmte Piloten wie Arnoux, Tambay, Alboreto, Mansell, Barrichello und sogar Michael Schuhmacher waren – auf Schedonileder gebettet – siegreich. Neben den Formel 1-Piloten sitzen auch die Besitzer des in den 90er-Jahren gebauten Ferrari F50 auf Häuten aus italienischer Produktion.

Seit 1977 haben über 12.000 Koffersets die Werkstätten der Sattlerei verlassen, das sind über 52.000 einzelne Lederkoffer und Kleidersäscke und kein Ende ist in Sicht. Immer neue Modelle wollen mit dem passenden Gepäck ausgestattet werden, so dass für die Familie kaum noch Zeit für die andere große Leidenschaft der Schedonis bleibt – die Produktion des edlen Aceto Balsamico Tradizionale di Modena.

Schedoni: Ferrari-Maßgepäck Schedoni: Ferrari-Maßgepäck

Die Schedoni Ferrari-Kollektionen werden ausschließlich über das offizielle Ferrari-Händlernetz oder über die Ferrari-Owners-Website. vertrieben. Weitere Informationen zu Schedoni finden Sie unter www.schedoni.it.

Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Ferrari



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