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Schneller Linienverkehr: ADAC Sportfahrertraining im Driving Center Groß Dölln

Maximale Beschleunigung auf der Ideallinie ist in erster Linie eine Frage von Beherrschung, weniger von Kraft. Gerade bei klassischen Fahrzeugen, die noch nicht von elektronischen Assistenten an die Kette gelegt werden, gilt diese Steuerregel. VIP-Clubmitglieder des ADAC Fahrsicherheitszentrums Hansa/Lüneburg konnten sich jetzt beim freien Training davon überzeugen: auf dem neuen Rundkurs des Driving Centers in Templin, Ortsteil Groß Dölln, Brandenburg.

Von ambitionierten Sportwagenfahrern dringend gesucht: die Ideallinie. Driften mag spektakulär sein, schneller jedoch geht es auf der Ideallinie zwischen den Scheitelpunkten von Kurven voran. Die 2,4 Kilometer lange neue Rundstrecke des Driving Centers Groß Dölln bietet reichlich dieser Kurven. Insgesamt acht links und elf rechts. Das Design des Parcours stammt aus der Feder von Rennstreckenentwickler Hermann Tilke. Und der weiß das Design von anspruchsvollen Strecken vorzugeben.

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Mit dem Bau des Driving Centers Groß Dölln entstand eines der modernsten und vor allem das größte Fahrgelände Europas. „In der landschaftlich schönen Schorfheide, nördlich von Berlin, wurden die Landebahnen und Rollwege eines ehemaligen Großflughafens in Trainings-, Repräsentations- und Rennflächen umgewandelt“, erklärt Peter Moers, Betriebsleiter des Driving Centers. Diese Tracks ermöglichen Fahrtrainings mit neuen Herausforderungen. Das „Erlebnis Rennstrecke“ ist vor allem für fortgeschrittene Fahrer konzipiert, die bei professionellen Rennstreckentrainings und freiem Fahren zeigen können, dass sie dieser Herausforderung gewachsen sind. Bei Gleichmäßigkeitsprüfungen können Sie zudem beweisen, dass sie die Ideallinie sauber und sicher beherrschen und die vorgegebenen Zeiten möglichst genau erreichen. Die Automobilindustrie findet den Nachbau zweier Referenzkurven, die eins zu eins von anderen Strecken übernommen wurden.

Das findet auch den Gefallen von Thorsten Schreiber, Leiter Vertrieb und Marketing beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg. Der wollte seinen besonderen Kunden, die bereits bei vorigen Kursen und Lehrgängen beispielsweise die Fahrerlizenz A des Deutschen Motor Sport Bundes erworben haben, etwas Neues und Besonderes anbieten. „Diejenigen Kunden, die an dem Thema Sportfahren dranbleiben wollen, kommen hier voll zum Zuge“, erklärt Schreiber. Sie können auf einer professionellen Strecke mit ihrem Fahrzeug die Grenzbereiche erkunden, ihren Fahrstil verbessern und damit an der Beherrschung der Ideallinie arbeiten.

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Die Ideallinie – sie bleibt das ewige Ziel. Doch was genau heißt das eigentlich und warum spielt Präzision eine so große Rolle? „Perfekt fährt derjenige, der auf dem gesamten Kurs bei maximal möglichem Tempo die Ideallinie trifft“, sagt Claus-Peter Wilkerling, Fahrtrainer, selbst jahrelanger Sportfahrer und Ausbilder beim Deutschen Motor Sport Bund. Praktisch ausgedrückt: „Den richtigen Bremspunkt finden, das Auto stabilisieren, gefühlvoll einlenken, zur rechten Zeit voll beschleunigen und das Fahrzeug zum Kurvenausgang treiben. Und dabei die ganze Fahrbahnbreite nutzen. So geht das“, erklärt der Profi. „Und eins noch: zu jeder Zeit wissen, was man tut.“

Die Teilnehmer der ADAC-Veranstaltung beherrschen diese Vorgaben offenkundig bereits sehr gut. Das Fahrzeugfeld ist bunt gestaffelt. Vom Mini Cooper über Porsche bis hin zum Aston Martin neuester Bauart ist alles dabei. Drei klassische luftgekühlte Porsche hetzen in spontaner Rudelbildung um die Kurven und erreichen auf der langen Gerade bis zu 180 km/h. Volle Konzentration ist gefragt, wenn es in die engen Kurven geht. Denn besonders potente 911er mit teilweise gesperrten Differentialen sind wahre Heckschleudern, die einen kundigen Fahrer verlangen. Wenn dieser das Auto beherrscht, belohnt der Klassiker mit einem ungemein authentischem Fahrerlebnis, welches in dieser reinen Form wohl nur ältere und rein mechanisch arbeitende Sportwagen bieten können.

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Wer sich für eine solche fahrerische Ausbildung interessiert, sollte beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Hansa/Lüneburg anfragen und beispielsweise selbst die Fahrerlizenz A National erwerben. „Mit der Fahrerlizenz kann man bei nationalen Motorsportveranstaltungen teilnehmen, beispielsweise bei Rundstreckenrennen, Bergrennen, Leistungsprüfungen oder Rallyes. Möglich sind ferner Teilnahmen bei sogenannten „NEAFP“ Markenpokalen. Das Kürzel steht für „National Event with Authorized Foreign Participation“, also die genehmigte Teilnahme von hiesigen Teilnehmern bei ausländischen Rennen“, erklärt Wilkerling.

Die Hatz auf der Ideallinie geht in Groß Dölln noch bis in den frühen Abend. Danach rollen die Teilnehmer entspannt und um einige Erfahrungen reicher durch die wunderschöne Schorfheide in ihr Hotel. Die Ideallinie spielt dabei keine Rolle mehr. Denn auch auf den entlegenen Strecken der kurvenreichen Verbindungsstraßen der Mark Brandenburg gilt die Straßenverkehrsordnung und damit striktes Rechtsfahrgebot. Echte Profis halten sich an die Regeln.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Events des ADAC Fahrsicherheitszentrums Lüneburg finden Sie hier.

Text & Fotos: Mathias Paulokat

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