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Magazin

Goodwood Festival of Speed 2009

Nur noch wenige Tage bis zum Goodwood Festival of Speed. Und egal, wie exotisch Ihre automobile Vorliebe auch sein mag – Lord March und sein Team haben mit Sicherheit den passenden Trumpf im Ärmel. Vom 3. bis 5. Juli 2009 donnern die Motoren – wir präsentieren schon jetzt die Highlights.

Zunächst kann man auch in diesem Jahr wieder ein funkelndes Feld neuester Supercars erwarten, dem Goodwood den Titel „Largest Moving Motor Show“ verdankt. Für einige der Sportgeräte, die vom 3. bis 5. Juli die berühmte Bergstrecke hinaufdonnern werden, ist das „Festival of Speed“ gleichzeitig England-Premiere und erster öffentlicher Fahrauftritt. Zu den Debütanten zählen in diesem Jahr unter anderem der Bugatti Veyron Grand Sport, der Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss, der Ferrari Scuderia Spider 16M, der Pagani Zonda R, der Tramontana, der Porsche Panamera, der Audi R8 V10, der Morgan Aero SuperSports, der Aston Martin V12 Vantage, der Lotus Evora, der Lexus LF-A und Nissans neue Doppelspitze aus GT-R Spec V und 370Z.

Ein Programmpunkt, mit dem das „Festival of Speed“ immer noch jedem Autosalon die Show stiehlt, ist die Fahrt der Konzeptstudien. In diesem Jahr kann man sich auch den 2008 in Paris vorgestellten GTbyCitroën (laut unseres Design-Kolumnisten Chris Hrabalek die spannendste Automobilskulptur des letzten Jahres) und den feuerspuckenden Bertone Mantide (dessen infernalisches Gebrüll bereits die ehrenwerte Gesellschaft beim Concorso d’Eleganze Villa d’Este verstört hat) freuen. Neu in diesem Jahr ist dagegen die Auswahl von Niedrig-Emissions-Fahrzeugen, die sich freilich nicht auf kleine und spaßfeindliche Stadtmobile beschränkt: Neben Giugiaros jüngstem Hybrid-Konzept, dem Frazer Nash Namir, wird man auch den Infiniti Essence in Aktion am Berg bestaunen können.

Auch die Formel 1 ist ein zentrales Element des „Festival of Speed“ – und da der Grand-Prix-Zirkus erst vor zwei Wochen auf der Insel gastierte, bot es sich für einzelne Akteure selbstverständlich an, den Aufenthalt zu verlängern und das Wochenende in Goodwood zu verbringen. Brawn GP wird am Sonntag, dem 5. Juli, mit Jenson Button beim Festival sein und Lewis Hamilton wird genau den Mercedes-McLaren über die Strecke jagen, der ihm im letzten Jahr zum Weltmeisterschaftstitel verhalf. Ebenfalls der Einladung gefolgt sind die Scuderia Ferrari mit Testfahrer und Le-Mans-Gewinner Mar Gené, Red Bull mit Mark Webber und David Coulthard am Steuer, Toyota und Timo Glock sowie Williams-Toyota mit dem FW29 als Teil der Feierlichkeiten zum 40. Jubiläum von Sir Frank Williams Engagement in der Formel 1.

Für Rallye-Fans wird dagegen der Anblick des amtierenden WRC-Weltmeisters Sebastian Loeb, der am Steuer seines WRC Citroën C4 die eigens gebaute Rallyepiste einweihen wird, die größte Attraktion des Festivals sein. Alle, die beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans auf den Tribünen oder vor dem Fernseher ausgeharrt haben, können sich derweil freuen, den siegreichen Peugeot 908 Hdi FAP aus nächster Nähe zu erleben. Es wäre zu einfach, die Liste der diesjährigen Highlights länger und länger werden zu lassen, deshalb in aller Kürze: Auch bei den Zweirädern soll die Show alles bisher Gesehene übertreffen – die Veranstalter jedenfalls künden von einer reichen Mischung von Grand Prix-, World Superbike- und Endurance Racing-Maschinen, die zusammen mit ihren hochkarätigen Piloten anwesend sein werden. Unter anderem werden die fünf Weltmeister John Surtees, Phil Read, Michael „Mick“ Doohan, Max „The Roman Emperor“ Biaggi, und Troy Corser ihr Fahrgeschick beweisen.

Ein beeindruckendes Programm also – wobei wir das Herzstück des Festivals noch gar nicht erwähnt haben: Die Weltklasse-Auswahl historischer Rennwagen, die beim diesjährigen Hillclimb mit Vollgas um die Pole Position kämpfen werden. Vor 75 Jahren traten die legendären Silberpfeile erstmals im internationalen Motorsport in Erscheinung; beim Festival-Wochenende wird deshalb ein gutes Dutzend Vorkriegs-Rennwagen von Mercedes-Benz und Auto Union auf die Strecke kommen. Unter den Silberpfeilen mit dem Stern erwartet man einen W25 von 1934 und einen W125 von 1937 (beide mit Jochen Maas am Steuer und Classic Driver-Autor Tony Dron als Verstärkung im W25) sowie einen W165 von 1939 und einen W196 von 1954, der letztere mit Sir Stirling Moss auf dem Fahresitz. In Anerkennung des Silberpfeil-Jubiläums, aber auch in Anbetracht des 100. Markengeburtstags von Audi (in diesem Jahr die „Featured Marque“) werden zudem ein Auto Union Typ A von 1934 und ein Typ D von 1938 mit Jacky Ickx und Nick Mason am Steuer auf die Strecke geschickt.

Zu guter Letzt sei noch auf einige etwas ungewöhnliche Erscheinungen hingewiesen, die Ihnen auf dem Anwesen des Goodwood House entgegen kommen könnten: Elf voll funktionstüchtige Comic-Vehikel aus der Sechzigerjahre-Cartoon-Show „Wacky Racers“ werden am Wochenende für die in England obligatorische Note von Skurilität sorgen. Eine Ausfahrt in die Ortschaft Chichester endete bereits im Chaos, nachdem Penelope Pitstop nach einem Abbiegemanöver in ihrer Rennwägin „Compact Pussycat“ verloren ging, während die Slag Brothers in ihrem Boulder Mobile einen Fast Food Drive-In in Angst und Schrecken stürzten. Ein weiterer Kandidat für die Kategorie „Unerwartetes“ ist der amerikanische TV-Star Jesse James, der die Menge mit einem Gitterrohr-Wüsten-Racer im Baja-Style unterhalten will. In Amerika ist James als Moderator einer Kultserie bekannt, die Randalefahrten durch Wüstenlandschaften, aber auch in voll eingerichteten Häusern zelebriert. Unlängst hat er im kalifornischen El Mirage Dry Lake Bed mit 320 km/h einen neuen „Land Speed Record“ für Wasserstoff-Fahrzeuge aufgestellt. Noch hofft Lord March wohl, dass Jesse James in Goodwood etwas gemächlicher unterwegs sein wird. But well, it is the Festival of Speed – you just never know...

Das Goodwood Festival of Speed 2009 findet vom 3. bis 5. Juli statt. Einlass erhält nur, wer im Vorverkauf bereits ein Ticket erworben hat.

Ticket Hotline: +44 1243 755055
Fax: +44 1243 755058
E-Mail: [email protected]
Website: www.goodwood.com

Text: Charis Whitcombe
Fotos: Goodwood/Roger Dixon


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