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Magazin

Jugendtraum: Das Goodwood Revival 2006

Wieder einmal haben Lord March und seine Mannen eine der weltweit schönsten Veranstaltungen für historische Automobile auf die Beine gestellt – das Goodwood Revival Meeting. Selbst einige für diese Jahreszeit typischen Regenschauer konnten die Begeisterung für das Geschehen auf dem Track und abseits der Strecke nicht mindern. Die Jahr für Jahr neu zusammengestellten Starterfelder sorgten erneut für ein frisches und abwechslungsreiches Renngeschehen.

Ein Höhepunkt des Events war der Wettstreit um die begehrte St. Mary’s Trophy. Selten sah man einen Grant Williams oder einen Justin Law ihre Jaguar MK 1 so durch die Kurven der ehrwürdigen Goodwood-Strecke peitschen, als ginge es ihnen an den Kragen. Unglaubliche Rennszenen bot auch ein Austin A 35, am Steuer die Piloten Rae Davis und Jardin, die auf das Alter des britischen Klassikers keine Rücksicht nahmen. Doch all die Anstrengungen nützten nichts, denn den Sieg dieses Laufes sicherten sich die Fahrer Derek Bell und der schon genannte Grant Williams mit einem grandiosen Rennen auf ihrem Jaguar. Nicht zuletzt trug der Wetterumschwung am Sonntag zum Sieg der erfahren Rennfahrer bei. Wie sagte ein Kenner der Szene: „Nur bei Regen trennt sich die „Pilotenspreu“ vom Weizen.“



Absoluter Höhepunkt war das Rennen um die Royal Automobile Club Tourist Trophy. Von der Pole-Position aus startete der von DK Engineering präparierte Jaguar E-Type „Lightweight“ (ex- Peter Sutcliffe). Hinter dem Steuer saß der Holländer Michael Vergers zusammen mit dem Besitzer der Raubkatze Juan Barazi. Mit einem grandiosen Start-Ziel-Sieg beendete das Team den Kampf um die begehrte Trophäe. Neben diesem Titel sicherte sich der mit Le Mans-Erfahrung ausgestattete Vergers auch den Titel „schnellste Runde des Revivals“, mit einer Zeit von 1 Minute und 26,581 Sekunden.

Jugendtraum: Das Goodwood Revival 2006 Jugendtraum: Das Goodwood Revival 2006

Die Teilnehmer am so genannten „Tafelsilber-Rennen“, der Sussex Trophy, machten diesem Titel alle Ehre. Hier starten ausschließlich Rennwagen, die zwischen 1955 und 1960 an einer Weltmeisterschaft teilgenommen haben. Man sah Legende Gary Pearson hinter dem Volant eines Jaguar D-Type, der dieses Rennen mit Links gewann. Spannend waren die Kämpfe um die Plätze zwei, drei und vier. Der wunderschöne Aston Martin DBR 2 aus dem Besitz von Sir Anthony Bamford konnte sich dank des Einsatzes von Jean-Marc Gounon den zweiten Platz auf dem Treppchen sichern und das bei einem Start von der letzten Position. Soviel Engagement wurde belohnt mit dem Titel: „Rolex Driver of the Meeting“.

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Natürlich folgten auch in diesem Jahr einige historische Flugzeuge der Einladung nach Goodwood. Ein wirklich bewegender Augenblick war der Auftritt einer Spitfire-Maschine, die in Andenken an den im letzten Jahr verstorbenen Red Arrows Piloten Ray Hanna die Rennen am Freitag und Samstag mit einer Ehrenrunde über dem Track eröffnete. Das ganze Wochenende über knatterten Flugzeug-Senioren wie P-51 Mustang und Spitfire am Himmel über dem Anwesen von Lord March.



Wieder einmal wurden alle Erwartungen, die an dieses außergewöhnliche Event gestellt wurden, über alle Maßen erfüllt. Herzlichen Glückwunsch an alle, die an der Organisation des Revivals beteiligt waren!

Text: Steve Wakefield
Fotos: Roger Dixon / Classic Driver


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