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RM Ferrari-Auktion 2009: Weltrekord erwartet

Wie es scheint, könnten RM Auctions und Sotheby’s bei ihrer Gemeinschaftsauktion ‚Ferrari Leggenda e Passione’ am 17. Mai in Maranello alle bisherigen Auktionsrekorde brechen. Gegenstand der Spekulationen ist ein einzigartiger Ferrari 250 Testa Rossa „Pontoon Fender“ von 1957, der Schätzpreis liegt jenseits von sieben Millionen Euro.

Der bisher höchte Auktionspreis für ein Automobil geht bereits auf das Konto des kanadischen Auktionshauses RM Auctions. Bei der letzten Ausgabe des jährlichen ‚Ferrari Leggenda e Passione’-Markensales im Mai 2008 wurde ein Ferrari 250 GT SWB California Spyder von 1961 für 7.040.000 Euro versteigert. Dass die Veranstalter schon ein Vierteljahr vor der diesjährigen Versteigerung einen neuen Weltrekord versprechen, ist einerseits sicherlich eine bewärte Verkaufstaktik, um die Sammler spendierfreudig zu stimmen. Andererseits ist der schwarze Ferrari mit der roten Nase, der die stolze Summe einspielen soll, tatsächlich von ungewöhnlicher Qualität und Historie.

Der Ferrari 250 Testa Rossa – oder kurz: TR – ist einer der bekanntesten, elegantesten und wohl auch erfolgreichsten Rennwagen der Firmengeschichte. Das unter Experten weltweit als „Pontoon-Fender“ berühmt gewordene Design von Sergio Scaglietti wurde von 1957 bis 1958 produziert, allerdings in einer kleinen Auflage von nur 22 Exemplaren. Von 1958 bis 1961 wurden die Testa Rossa bei 19 internationalen Rennen eingesetzt, zehn davon konnten die Ferrari für sich entscheiden. Der Ferrari 250 TR mit der Seriennummer 0714TR, der nun in seiner ursprünglichen Renn-Lackierung unter den Hammer kommt, hat einen wesentlichen Teil zum Ruhm der Baureihe beigetragen.

Im Dezember 1957 wurde das Modell an seinen ersten Besitzer ausgeliefert: den modeneser Rennfahrer und zukünftiger Karosseriebauer Piero Drogo. Bereits im Januar 1958 nahm Drogo mit seinem Wagen am südamerikanischen Langstreckenrennen „1000 km Buenos Aires“ teil und erreichte neben großen Fahrern wie Phil Hill, Peter Collins, Wolfgang von Trips und Olivier Gendebien einen respektablen vierten Platz. Nach weiteren Renneinsätzen beim Grand Prix von Kuba und in Portugal wurde der Ferrari 250 TR an den texanischen Farmer und Unternehmer Alan Connell verkauft, der 1959 einige Siege in der nordamerikanischen Rennserie einfuhr. Einige Zeit wurde der Testa Rossa von verschiedenen Besitzern im Rennsport erfolgreich eingesetzt, im Juni 1963 endete dann seine Karriere beim „Elkhart Lake 500“. Laut RM Auctions ist Seriennummer 0714TR das bekannteste Exemplar der Reihe, das von Ferrari für den privaten Renneinsatz produziert wurde.

Den Ferrari 250 Testa Roassa „Pontoon-Fender“ und alle weiteren Angebote der Auktion finden Sie im Internet unter www.rmauctions.com.

Text: Jan Baedeker
Fotos: RM Auctions



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