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Lagonda-Relaunch erhält grünes Licht



Vor zwei Jahren polarisierte Aston Martin mit einer SUV-Studie unter dem traditionsreichen Namen Lagonda. Laut dem britischen Magazin Autocar wurde die Wiederbelebung der Marke jetzt offiziell von Aston-Chef Ulrich Bez bestätigt. Unter dem Label Lagonda sollen zukünftig luxuriöse Viertürer für Russland und China entstehen.

Als Aston Martin im März 2009 auf dem Genfer Automobilsalon die Designstudie eines gewaltigen Geländewagens unter dem Namen Lagonda enthüllte, war die Fachwelt gelinde gesagt überrascht. Das auf Basis des gewaltigen Mercedes-Benz GL gefertigte Luxus-SUV hatte stilistisch nichts mit den klassischen Lagonda-Modellen gemein und entsprach auch sonst kaum dem markentypischen Understatement. Die Einsicht, dass man in den neuen Märkten wie China, Russland, Indien und dem Mittleren Osten nur eine begrenzte Anzahl tiefliegender Sportwagen verkaufen kann, teilt Aston Martin jedoch auch mit anderen Herstellern. Gerüchten zufolge arbeitet etwa Bentley derzeit an einem geländegängigem Luxusmodell, das auch auf sehr schlechten Straßen und bei extremen Temperaturen einsetzbar ist. Wie nun auf der Website Autocar.co.uk berichtet wurde, soll die Allrad-Sparte von Aston Martin zukünftig unter der eigenständigen Marke Lagonda angeboten werden. Auch gepanzerte Versionen sind demnach geplant.

Lagonda-Relaunch erhält grünes Licht Lagonda-Relaunch erhält grünes Licht
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Autocar zitiert hierzu den Vorstand von Aston Martin, Dr. Ulrich Bez: „Daimler hat für den Relaunch der Marke Maybach rund eine Milliarde Euro investiert, wir können Lagonda für einen Bruchteil dieser Summe zum Leben erwecken.“ In jedem Fall ist Aston Martin auf einen Technologiepartner mit Erfahrung im Offroad-Segment angewiesen. Die Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz stehe als gutes Konzept weiterhin im Raum, zitiert das Magazin weiter. Preislich könnten die neuen Modelle im Bereich zwischen 120.000 und 350.000 Euro liegen und sich grundsätzlich durch ihren Allradantrieb und ihre robuste Bauart von den sportlich ausgelegten Aston-Martin-Modellen unterscheiden. Mit Blick auf die kritischen Reaktionen von 2009 wird das Styling des SUVs wohl noch einmal deutlich überarbeitet werden. Der Neo-Lagonda ist derzeit nicht das einzige Modell der Engländer, das durch seinen radikalen Kurswechsel polarisiert. Auch der auf Basis des Toyota iQ gebaute Aston Martin Cygnet wurde von der klassischen Markenklientel zurückhaltend aufgenommen. Dennoch soll laut Autocar ab 2012 auch eine elektrische Version des Stadtflitzers verfügbar sein.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Aston Martin