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Breaking News: Maybach-Coupé von Xenatec geht in Produktion

Schon die ersten Entwürfe hatten Wellen geschlagen, jetzt läuft das erste Maybach-Coupé bei Xenatec vom Band. Einhundert Exemplare der gewaltigen Sänfte im Stil der 30er Jahre sind geplant – für jeweils 675.000 Euro plus Steuern.

Dass die Maybach-Verkaufszahlen nicht zu den Greatest Hits im Daimler-Portfolio gerechnet werden, ist allgemein bekannt. Seit ihrem Debüt im Jahr 2002 wurde die Luxuslimousine eher zaghaft überarbeitet, Sondereditionen wie der Maybach Landaulet oder der Maybach Zeppelin sorgten nur vorrübergehend für Aufmerksamkeit. Zwischenzeitlich spekulierte die Presse sogar lautstark über das Ende der Marke. Nun könnte die Manufaktur eine Konjunkturspritze von außerhalb erhalten: Eine Karosseriemanufaktur aus dem schwäbischen Weinsberg verwandelt den viertürigen Maybach 57 S in ein wahrhaft gewaltiges Coupé von 5,70 Metern länge. Überraschenderweise soll der royale Zweitürer nicht als Einzelstück gefertigt werden, sondern in einer limitierten Auflage von einhundert Exemplaren in Serie gehen. Der Preis von 675.000 Euro plus Steuern (in Deutschland rund 800.000 Euro) scheint die Klientel nicht zu schrecken – die ersten Kaufverträge sind wohl schon unterzeichnet.

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Hinter der überzeugenden Formensprache des Maybach Coupés steckt Frederik Burchhardt, der 2004 bereits mit seinem brachialen Maybach-Fulda-Showcar namens Exelero für Aufregung gesorgt hatte. Das neue Coupé fällt deutlich gesitteter aus, zitiert aber ebenso die exaltierten automobilen Stile und Dimensionen der 20er und 30er Jahre – die Epoche hat es dem jungen Designer angetan. Hinter der Karosserie Manufaktur Weinsberg steht seit der Übernahme von Thyssen Krupp Drauz Nothelfer im November 2009 die Xenatec Group, eine Automobilentwicklungs- und Zulieferungsfirma. Einst hatte Porsche in Weinsberg seine Stahlprototypen bauen lassen, später betrieb Thyssen Krupp hier eine „Special Purpose Vehicle Division“, wo unter anderem Schutzpanzerungen für Limousinen verbaut wurden. Die Erfahrung mit großen Dimensionen und das Know-How für die Serienproduktion einer derart aufwändigen Karosserievariante sind also vorhanden.

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Tatsächlich ist das Xenatec Coupé in enger Zusammenarbeit mit Maybach entstanden, auch um die Vier-Jahres-Garantie und das umfangreiche Service- und Wartungspaket mit anbieten zu können. Motor und Antrieb des Maybach 57 S wurden übrigens ohne Änderungen übernommen. Umso umfassender war jedoch die Arbeit an der Karosserie: Um den Fondpassagieren das Einsteigen zu erleichtern, wurde die B-Säule um 20 Zentimeter nach hinten verstetzt und die Tür entsprechend verlängert. Auch A- und C-Säule wurden neu gezeichnet und fallen zugunsten der sportlichen Silhouette deutlich flacher aus als bei der Limousine. Kopf- und Schulterfreiheit sollen jedoch nicht gelitten haben. Neu sind auch die Front-, Heck- und Seitenteile der Karosserie. Die hintere Spur wurde um 20 Millimeter verbreitert und statt der bekannten 20-Zoll-Felgen steht das Coupé auf Wunsch auch auf mächtigen 21-Zöllern. Wer möchte, kann der Xenatec-Maybach auch mit einem kompletten Glasdach oder mit vollständiger Panzerung ordern – der Manufaktur sind kaum Grenzen gesetzt.

Text: Jan Baedeker
Fotos: René Staud



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