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Jaguar XK, XKR und XFR: Katzenschau

Jaguar überrascht in Detroit mit einem umfassenden Showprogramm: Neben der überarbeiteten XK-Baureihe präsentieren die Briten einen neuen, dramatischen 5-Liter-V8 mit bis zu 510 PS Leistung, der sowohl dem aufgefrischten XKR als auch dem brandneuen XFR rasiermesserscharfte Krallen verleiht.

Um bei diesem Premieren-Stakkato den Überblick zu behalten, noch einmal der Reihe nach: Zunächst wurde die sportliche XK-Reihe gründlich überarbeitet. Ab April stehen Coupé und Cabriolet unter anderem mit neuen Frontstoßfängern, verchromten Fensterrahmen, LED-Rückleuchten, einer neu gestalteten Motorabdeckung und überarbeiteten seitlichen Lufteinlässen bei den deutschen Händlern. Zudem erhält die XK-Baureihe den im Jaguar XF eingeführten Jaguar Drive Selector zur komfortablen Bedienung des Automatikgetriebes. Neben der Basisversion wird ein üppig ausgestattetes Modell unter dem Label XK Portfolio angeboten. Die Hochleistungsversion XKR erhält zudem eine tiefer gezogene Heckschürze mit vier Endrohren – und eben die in Detroit vorgestellte Achtzylinder-Maschine.

Das 5,0 Liter V8-Aggregat mit Direkteinspritzung, das den in die Jahre gekommenen 4,2 Liter V8 ersetzt, wird zunächst in zwei Versionen gefertigt: Als Saugmotor mit 385 PS und 515 Nm sowie als Supercharged-Variante mit 510 PS. Die Saugversion hat ihre Leistung im Vergleich zum Vorgängertriebwerk um 29 Prozent gesteigert und das Drehmoment um 25 Prozent erhöht. In Zahlen bedeutet dies, dass sich etwa die Spurtzeit eines entsprechend motorisierten Jaguar XF von 6,5 Sekunden auf 5,7 Sekunden bis Tempo 100 reduziert. Beeindruckend ist auch der Entwicklungssprung in der Kompressorversion: 23 Prozent mehr Leistung und 12 Prozent mehr Drehmoment reduzieren die Beschleunigungszeit bis Tempo 100 auf 4,8 Sekunden beim XKR bzw. 4,9 Sekunden beim XFR.

Wichtig ist zudem, dass die neuen Motoren nicht nur stärker, sondern auch effizienter ausfallen. Alle Varianten des Achtzylinders erfüllen die 2011 in Kraft tretende Euro 5-Norm und die entsprechenden amerikanischen Grenzwerte (ULEV II/Tier 2 Bin 5). Die Senkung der Emissionen wurde durch den Einsatz der Benzindirekteinspritzung und einer variablen, drehmomentgesteuerten Ventilsteuerung realisiert. Trotz des größeren Hubraums fallen die neuen Motoren kompakter aus, was sich in größerem Freiraum für eine verbesserte Sicherheitszelle bezahlt macht. Um die Motorkraft optimal an die Hinterräder weiterzuleiten, wurde eine elektronisch gesteuerte Sechsstufenautomatik von ZF verbaut, die schnelle und kaum wahrnehmbare Gangwechsel garantiert. Geschaltet wird vollautomatisch oder über die Wippen am Lenkrad.

Der größte Hingucker am Stand von Jaguar in Detroit dürfte jedoch der neue Jaguar XFR sein, mit dem die Briten ihre neueste Limousinen-Baureihe ins Hochleistungs-Segment verabschieden. Optisch distanziert sich das Topmodell durch exklusive 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, chromumrandete und tiefer liegende vordere Lufteinlässe, zusätzliche Kiemen in der Motorhaube, vier polierte Edelstahl-Auspuffrohre, einen Heckspoiler, markante Seitenschweller und diskrete „R“-Embleme von der Basis. Technisch übernimmt der XFR sowohl das aktive Hinterachs-Differential als auch das adaptive Fahrwerk vom XKR. Schnelle Beschleunigung, präzises Handlung und gesteigerte Fahrdynamik sind – zumindest laut Jaguar – die direkten Resultate. Auch die großen Bremsscheiben und eine direkte Lenkung borgt die „R“-Limousine vom „R“-Coupé. Ungewöhnlicherweise rückt Jaguar im Zuge der Enthüllungsfeierlichkeiten auch schon mit den Preisen für die neuen Modelle heraus:

Jaguar XK Coupé: 88.900 Euro
Jaguar XK Cabriolet: 97.100 Euro
Jaguar XK Coupé Portfolio: 96.900 Euro
Jaguar XK Cabriolet Portfolio: 105.100 Euro
Jaguar XKR Coupé: 103.900 Euro
Jaguar XKR Cabriolet: 112.100 Euro
Jaguar XF Premium Luxury: 68.200 Euro
Jaguar XF Portfolio: 70.900 Euro
Jaguar XFR: 89.900 Euro

Jaguar XK, XKR und XFR: Katzenschau Jaguar XK, XKR und XFR: Katzenschau
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Text: Jan Baedeker
Fotos: Jaguar



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