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Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard

Die tragische Romanze zwischen James Dean und seinem kleinen Porsche ist auch jenseits der Automobilszene wohl bekannt. Doch „Little Bastard“ ist keineswegs der einzige 550 Spyder, der eine bewegende Geschichte zu erzählen hat. Nicht weniger spannend etwa ist die des „Operation-Caracas“-Spyders.

 

Auch wenn James Dean und dem 550 „Little Bastard“ Spyder nur eine neuntägige gemeinsame Zeit beschert blieb, bis der tragische Unfall den jungen Schauspieler aus dem Leben riss, gilt dieses Paar als das Sinnbild für die Beziehung zwischen Mann und Maschine. Seither sind die Namen Dean und Porsche 550 untrennbar miteinander verbunden. Es wurde viel spekuliert über den Verbleib des Dean-Porsches mit der Chassisnummer 550-055. Heute lassen sich die fiktiven, häufig recht kreativen Geschichten kaum noch von den realen Fakten unterscheiden. Auch wir wollen uns nicht an solchen Spekulationen beteiligen, deshalb geben wir die Bühne frei für den Bruder des „Little Bastards“ – den Porsche 550 Spyder „550-0030“, dessen Geschichte – wie wir im Laufe der Recherche lernten – auf ihre ganz eigene Art spannend und beeindruckend ist.

 

Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard
Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard

Gebaut als Werksrennwagen sollte „550-0030“ für eine besondere Aufgabe eingesetzt werden, die gemeinhin als „Operation Caracas“ in die Automobilgeschichte eingehen sollte. Recht kurzfristig entschied sich die neugegründete Porsche-Rennabteilung für die Teilnahme am Großen Preis von Venezuela im Jahr 1955. Der kleine Rennwagen wurde kurzerhand per Luftfracht in die venezolanische Hauptstadt verbracht – für den normalen Seeweg war keine Zeit. Dort nahm Huschke von Hanstein, damaliger Rennfahrer und PR-Chef von Porsche, den Wagen entgegen. Hanstein machte so gute Erfahrungen mit dem Rennwagen, dass er auf dem Schwesterauto im Folgejahr die Targa Florio gewann.

 

 

Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard
Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard

Beim Start sah sich Hanstein der Konkurrenz mit dem „Überfahrer“ Fangio in seinem Sechszylinder-Maserati 300S ausgesetzt. Diesem PS-Monster hatte der untermotorisierte Vierzylinder-Boxer-Motor mit seinen 1,5 Litern nur wenig entgegen zu setzen. Dennoch erfuhr der rasende Adlige einen passablen achten Rang. Direkt nach dem Rennen machten sich Hanstein und sein Team auf die Suche nach einem Käufer für den Renn-Spyder. Das war gängige Praxis bei der Porsche-Rennabteilung. So konnte man die Kosten für den Rücktransport einsparen. Ein Käufer fand sich recht schnell und der Wagen verblieb in Südamerika, wo sich seine Spur für einige Jahre verlor.

 

 

Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard
Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard

Erst 1963 erschien der Porsche wieder auf der Bildfläche, diesmal in Florida, wo er für einen Ford Pick-Up in Zahlung gegeben wurde. Der neue Besitzer erkannte umgehend, welch besonderes Auto er gegen seinen Ford eingetauscht hatte. Der Glückliche war Bill Bencker, der sowohl Beziehungen zum einem US-Rennteam, als auch dem Porschehändler Brumos unterhielt. Der passionierte Rennfahrer setzte den Spyder über ein Jahrzehnt bei den Caracas 550-Rennen ein, bis er sich wieder vom Porsche-Racer trennte.

 

 

Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard
Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard

Wieder wurde es still um das „Operation Caracas“-Auto. Für einige Jahre eingelagert, kaufte ihn der Porschehändler Brumos und verwendete viel Zeit und Geld für die Restauration des Huschke-Rennwagens. Aus Anerkennung für den Porschemann Hanstein sicherte sich Brumos das „Huschke“-Nummernschild, das der Wagen noch heute trägt. Dass man bei der Wiederaufbereitung des Spyders viel Wert auf Originalität legte, zeigen die roten Streifen auf den Heckfinnen, deren verschiedene Farben den Teams bei Rennen zur Unterscheidung der zahlreichen Spyder dienten.

 

Porsche 550 Spyder „Operation Caracas“: Der Bruder des Little Bastard

Noch heute gehört „550-0030“ dem passionierten Autohändler, der jedes Jahr einen wahren Reisemarathon unternimmt, um mit dem Wagen bei historischen Rennen in den USA an den Start zu gehen. Auch wenn es meist die schrecklichen Geschichten sind, von denen eine gewisse Faszination ausgeht, sollte man sich eher jenen mit einem guten Ende widmen. Die Geschichte des „Caracas-Spyders“, bildet bei allem Respekt gegenüber des tragischen Unfalls von James Dean und seinem „Little Bastard“, eine angenehme Abwechslung.

 

Weiterführende Links

Moderne und klassische Porsche finden Sie im Classic Driver Marktplatz.

 

Fotos: Frazer Spowart für Classic Driver