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Sleeping Beauty Nº8: Jensen Interceptor

Sie sind leistungsbewusst und doch anders. Sie trauen sich was. Automobiler Protz ist für Sie allerdings ein „No-Go“. Lieber versteckte Kraft genießen, als krawalligen Bohei. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann dürfen wir Ihnen hier eine Inspektion des Jensen Interceptor nahe legen - unsere „Sleeping Beauty“ Empfehlung Nummer Acht.

An dieser Stelle bitten wir Sie, so ziemlich sämtliche Konventionen über Automobile über Bord zu werfen. Vielen Dank dafür! Frei von Vergleichsmaßstäben und Vorurteilen fällt die Inaugenscheinnahme eines Jensen Interceptor nämlich deutlich leichter: Willkommen im Reich automobiler Exoten.

Der Jensen Interceptor feierte 1966 sein Debüt auf der London Motor Show. Er folgte auf den barock wirkenden CV8 und kleidete sich in einem sachlich wirkenden Gewand. Dieses stammte von der italienische Carozzeria Touring. Vignale fertigte die Formteile mit Stil bildendem Bootsheck. In West Bromwich in der Grafschaft Staffordshire wurde schließlich in Kombination mit einem mächtigen V8-Blocks von Chrysler ein wahrer Upper Class Gleiter geschaffen. Ein Fließheck-Fahrzeug, welches jenseits von Bentley, Rolls und Daimler vor allen Dingen betuchte Nonkonformisten ansprach. Gut 280 PS Leistung aus 7,2 Liter Hubraum und Drehmoment im Überfluss sorgten für überzeugende Fahrleistungen. So mobilisiert kostete ein Jensen in den siebziger Jahren ungefähr so viel wie eine Kleinflotte an Mercedes-Benz-Mittelklassewagen.

Klar ist, der Jensen Interceptor Mk I bis III bleibt auch in Zukunft eine automobile Kuriosität, deren Verbreitung über Liebhaberkreise kaum hinaus wachsen wird. Insbesondere dürfte dies für das Formula Ferguson Modell gelten, welches ab Werk mit einem Allradantrieb kombiniert wurde. Wenn Sie sich für einen Jensen Interceptor interessieren sollten, empfehlen wir, vor dem Kauf einen ausgewiesenen technischen Sachverstand hinzuzuziehen. Mit etwas Glück sollten dann bereits ab 20.000 Euro bis 25.000 Euro passable Fahrzeuge erhältlich sein. Und wenn Sie neben Ihrem neu erworbenen Jensen noch einen Bristol 411 und einen senfgelben Range Rover des ersten Jahrgangs parken, haben Sie eigentlich alles richtig gemacht. Wenigstens, wenn man sich nicht in üblichen automobilen Konventionen bewegen möchte. Ach, übrigens: Sollten Sie den Jensen Interceptor große Klasse finden, sich aber nicht an die alten Jahrgänge trauen, haben wir noch eine besondere Empfehlung für Sie. Den V Eight Jensen Interceptor S

Den Jensen Interceptor finden Sie im Classic Driver Automarkt.

Text: Mathias Paulokat
Foto: Jensen



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