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Investment-Trend: Ziehen die Autoklassiker am Kunstmarkt vorbei?

Seit dem Finanzcrash von 2008 suchen Investoren weltweit nach alternativen Investitionsobjekten mit hohem Wachstumspotenzial. Vor allem mit Kunst ließen sich seitdem vermeintlich Millionen machen – doch nun könnten die klassischen Automobile den Kunstmarkt im Rennen um die Top-Rendite überholen.

Immer mehr Menschen scheinen sich für klassische Ferrari, Porsche und andere historische Automobile als Wertanlage zu interessieren.

Auch wenn der Ferrari 250 GTO, den Bonhams unlängst im Rahmen des Pebble Beach Concours d’Elegance in Kalifornien versteigerte, nicht die mancherorts spekulierten 100 Millionen, sondern „nur“ 38 Millionen US-Dollar einbrachte – der Wachstumstrend im Markt für klassische Automobile hat immer noch nicht an Fahrt verloren. Im Gegenteil: Immer mehr Menschen scheinen sich für klassische Ferrari, Mercedes-Benz, Porsche und andere historische Automobile als Wertanlage zu interessieren. Allein in Pebble Beach wechselten bei Auktionen von RM Auctions, Bonhams und Gooding in nur wenigen Tagen Automobile im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar den Besitzer. Ein Verkaufsrekord, der auch Investoren anlockt, die sich bisher nur wenig für Automobile interessiert haben.

Klassische Automobile auf dem "All-time High"

Dies bestätigte jetzt sogar die renommierte Kunst-Website Artnet: In einem Artikel mit dem vielsagenden Titel „Vintage Cars Overtake Art on Luxury Asset Racetrack“ wird anhand zweier Wachstumsstudien – dem Knight Frank Luxury Investment Index (KFLII) und dem Top 50 Index der Historic Automobil Group International (HAGI) – dargelegt, dass automobile Klassiker in den vergangenen Jahren einen größeren Wachstumsschub erlebt haben als die sonst bei Investoren so beliebte Kunst. Zwischen 2002 und 2012 sollen die Automobile als „weiche Investment-Objekte“ laut FFLII nicht nur die Kunst, sondern auch das 400-Prozent-Wachstum von Gold überholt und nun ein „All-time high“ erreicht haben. Von 500 Prozent Wachstum in den vergangenen 10 Jahren ist die Rede. Ähnliches lässt sich laut Artnet aus dem HAGI-Index herauslesen: Seit 2008 ist der Markt für klassische Automobile auf die zweieinhalbfache Größe angewachsen und liegt nun deutlich über dem Wert des weltweiten Investmentindexes MSCI World.

Wertzuwachs für Ferrari um 33,6 Prozent

Auch im Vergleich mit dem Artnet Contemporary 50 Index, der sich nach einem kurzen Hoch im Jahr 2013 wieder auf Talfahrt befindet, scheinen die Automobile die bessere Anlage zu sein. Vor allem die relevanten Ferrari-Klassiker profitieren von den niedrigen Zinsen, die Banken derzeit auf Kapital auszahlen: Im vergangenen Jahr sind die Preise laut Artnet um 33,6 Prozent gestiegen, 9 von 10 der teuersten Auktionsautos in Pebble Beach stammen aus Maranello. Dieser Schnitt ist übrigens repräsentativ: Auch 9 der 10 teuersten Autos, die jemals bei einer Auktion versteigert wurden (siehe Galerie), tragen das Ferrari-Wappen. Sollte man nun also schleunigst seine Jackson Pollocks, Gerhard Richter und Willem de Koonings verkaufen und die Millionen in Ferrari-Klassiker investieren? Wie so oft ist die Wirklichkeit komplexer, als es sich in einer Wachstumskurve anzeigen lässt – und welches Automobil seinen Wert vervielfacht, während seine Modellbrüder und Schwestern stabil bleiben, eine Frage zahlreicher Faktoren. Sicher ist nur: Wer in den richtigen Klassiker investiert, kann nicht nur viel Spass haben, sondern auch meine Menge Geld verdienen. 

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