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Fünf Fragen an: Ian Callum, Jaguar-Designchef

Fünf Fragen an: Ian Callum, Jaguar-Designchef

Der kompakte Konzeptsportwagen C-X16 ist Jaguars jüngste Zucht. Classic Driver Redakteur Mathias Paulokat sprach am Vorabend der Publikumspremiere in Frankfurt mit Jaguar-Designdirektor Ian Callum über den durchtrainiert wirkenden Hybrid-Sportler.

Herr Callum, ganz provokativ gefragt: Warum dieser Jaguar? Warum jetzt?

Wir von Jaguar mögen seit jeher zweisitzige Sportwagen. Warum? Sie bilden unseren Markenkern. Wenn Sie zurückschauen, finden Sie großartige Beispiele: den SS100 beispielsweise, den XK120, den XK150, den E-Type. Hier geht es immer um Schönheit. Und immer um Leistung. Das macht Jaguar aus. Schönheit und Leistung. Und der beste Weg, um Schönheit und Leistung auszudrücken, ist und bleibt einfach ein Zweisitzer.

Was sind daneben unter Designgesichtspunkten die Kernwerte des neuen C-X16?

Es geht um Proportionen und um einen kraftvollen Stand. Das Fahrzeug soll Identität mit der Marke stiften. Wir haben daher wichtige Merkmale aus der Historie genommen, aufgegriffen und neu interpretiert - ganz im Sinne von Malcolm Sayer. Somit geht es um die Essenz der Marke. Design greift Proportionen und Linien auf und übertreibt an manchen Stellen ein wenig. Es kommt darauf an, gewisse Linien und Formen expressiv und doch behutsam herauszuarbeiten. Die frühen XK beispielsweise zeigen diesen ungeheuren Schwung über die gesamte Wagenlänge. Deren Schönheit, die Klarheit war seinerzeit kaum zu fassen. Der E-Type wiederum spielte mit der Länge seines Vorderwagens und dem provokanten Heck. Das sind echte Statements. Und die wollten wir aufgreifen.

Fünf Fragen an: Ian Callum, Jaguar-Designchef

Sie betonen bei Ihrem Design immer wieder die Wichtigkeit von Klarheit und kraftvollem Stand. Warum?

Der Auftritt, die Erscheinung, letztlich die Haltung, also wie ein Fahrzeug dasteht, das macht alles aus. Der C-X16 entspricht genau unserer Vorstellung, welchen Habitus ein echter Jaguar-Sportwagen annehmen sollte. Wir wollen mit der Linienführung die Dynamik zum Ausdruck bringen. Wir erreichen das, indem wir die Linien konsequent zum Heck führen. Der C-X16 wirkt damit so, als könnte er aus dem Stand in Aktion springen. Und: er kann.

Also eine neue Form von „Grace & Pace“ ganz im Sinne von Jaguar-Gründer Sir William Lyons?

Ehrlich gesagt, habe ich so darüber noch nicht nachgedacht. Aber doch, ja, es stimmt. Es geht um Geschwindigkeit, um Haltung und auch um genügend Raum für zwei Personen in einem echten Sportwagen-Cockpit.

Fünf Fragen an: Ian Callum, Jaguar-Designchef

Und wie ist es mit dem Gegenwert, mit „Value for Money“ bestellt?

Ich denke, der Wagen wird ein fanstastisches Preis-Leistungsverhältnis bieten. Wenn Sie sich die Werte ansehen, wozu der C-X16 im Stande ist und wenn Sie das mit dem Wettbewerb vergleichen, werden Sie schnell überzeugt sein.

Interview: Mathias Paulokat
Fotos: Jaguar