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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Stören Sie an einige unansehnlich leere Stellen in Ihrer Garage? Keine Angst, diese Woche haben wir fünf frisch gesuchte Sammlerautos aus dem Classic Driver Markt, mit denen Sie Ihren Parkplatz wieder auffüllen können.

Krönung der Superlimousine

Wir fragen uns: War BMW eigentlich bewusst, was sie getan hatten, als sie den E39 M5 vorstellten? Da trat ein Auto an, dessen Fähigkeiten und Fahrspaßfaktor nicht einmal sein V10-angetriebener Nachfolger übertreffen konnte. Mit dem Wissen von heute wissen wir, dass der E39 die Krönung der Superlimousine darstellt. Er bietet einen fabelhaften V8-Motor, ein traumhaftes Handling, eine sahnige Handschaltung und genügend Platz für vier Personen auf einer Fläche, die fast in die des aktuellen M3 passt. 

Dieser BMW M5 in der Farbe Le Mans Blau aus dem Jahr 2002 hat zwar schon einige Kilometer auf dem Buckel, aber jeder, der sich schon einmal mit einem dieser V8-Autobahnstürmer beschäftigt hat, weiß, dass ein hoher Kilometerstand durchaus üblich ist und kein Grund zur Sorge gibt. Vor allem wenn man weiß, dass man diesem Exemplar vor kurzem eine komplette Motorüberholung im Wert von 15.000 Dollar spendiert hat. Und auch der Innenraum sieht beeindruckend gepflegt aus. Wenn Sie es nicht erwarten können, diesen Daily jeden Tag aufs Neue zu fahren, dann suchen Sie nicht weiter.

 

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Nie bei Rallyes eingesetzte Rarität

Man muss einfach so viel lieben an diesem 2001 zugelassenen Mitsubishi Evolution VI Tommi Mäkinen Edition. Abgesehen von der Tatsache, dass sich dieses Exemplar in einem zeitlosen Zustand befindet, verfügt der EVO VI TME über eine Einkaufsliste ausgewählter Upgrades, die ihn zu einer der schmackhaftesten Sondereditionen dieses Jahrhunderts machen. Enkei-Räder, ein Doppeldecker-Heckflügel, ein Titan-Turbo und eine asymmetrische Frontstoßstange weisen auf den einzigen Zweck dieses Autos hin: das Verschlingen einer Rallye-Etappe.

Unglaublicherweise gelang es den Vorbesitzern jedoch, dem Drang zu widerstehen, den bis heute nur 17.200 Kilometer lang bewegten Rechtslenker über die örtliche Schotterpiste zu prügeln. Während dieses Exemplar es wahrscheinlich verdient, in einer temperatur- und feuchtigkeitskontrollierten Blase untergebracht zu werden – wo es übrigens die meiste Zeit seines bisherigen Autolebens verbracht hat – würden uns diese frischen Michelin Pilot Sport 4 wahrscheinlich zu etwas Unklugem verleiten, wenn wir die Schlüssel in die Hand bekämen…

 

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Silberner Hengst

Meine Damen und Herren, wir glauben, wir haben gerade unseren idealen Ferrari Testarossa gefunden. Dieses Modell Baujahr 1987 ist in Argento über einem Innenraum in Crema lackiert – eine Kombination, die so betörend ist, dass wir vielleicht ein NSFW-Tag brauchen. Zugleich ist er ein seltenes „Monodado“-Modell, bei dem der unkonventionelle Einzelspiegel des Monospeccio zugunsten von zwei Spiegeln wegfiel, während die schönen Magnesiumfelgen mit Zentralverschluss montiert blieben.  

Das vom ikonischen Ferrari Flat-12 (oder 180-Grad-V12 für unsere pedantischeren Leser) angetrieben Rennpferd wurde im März 1987 an seinen Erstbesitzer in Vicenza ausgeliefert. Der Testarossa wurde in den ersten Jahren von offiziellen Ferrari-Werkstätten im Raum Vicenza/Verona gewartet und hat die meisten seiner bis heute 63.300 Kilometer in den ersten sechs Jahren seines Lebens gesammelt. Damit der Ferrari nach einer längeren Standzeit in einer französischen Sammlung wieder einwandfrei funktionierte, flossen jüngst über 25.000 Euro in Wartung und Aufbereitung des Maranello-Modells. Nun dient das von Schalkulisse zum Verkauf angebotene Exemplar als schlagender Beweis dafür, dass die Farbe Rosso Corsa nur im Notfall zum Einsatz kommen sollte.

 

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Die Farbe des Geldes 

George Washington, Thomas Jefferson, Benjamin Franklin – alles US-Präsidenten, die auf den verschiedenen Dollarscheinen der Nation verewigt wurden. Aber nur einer wurde mit einer Land Rover-Farbe geehrt und gedacht: Abraham Lincoln. Wir präsentieren Ihnen diesen fabelhaften 1971er Range Rover Suffix A in Lincoln Green mit einer Lederausstattung in Palomino Tan. Eine Kombination, bei der unser Redaktionsmitglied und Green Over Tan-Fetischist Elliot Newton Schaum vor dem Mund bekam!

Mit nur 66.500 Kilometern und vier Vorbesitzern wurde dieses zweitürige Range Rover Cabrio in dem halben Jahrhundert, in dem es rund um das nordostenglische Städtchen Stockton-on-Tees bewegt wurde, offensichtlich sehr geschätzt. Dieser Range Rover, der vom renommierten Land Rover-Spezialisten Simon Huntington Limited komplett restauriert wurde, ist unsere Vorstellung vom ultimativen Urlaubswagen.

 

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Platz da, Rudolf!

Es ist noch ein bisschen früh, um Rudolf, das Rentier mit der roten Nase, zu erwarten. Aber jeder, der diese atemberaubende 917-Replica in Empfang nimmt, wird sicher denken, es sei schon Weihnachten. Dieses Auto geht zurück auf Chassis 917-005, in dem der britische Privatfahrer John Woolfe 1969 bei den 24 Stunden von Le Mans schon in der ersten Runde tödlich verunglückte. Viele Jahre später und auf Bitten seiner Familie wurde der Wagen mit Hilfe des ehemaligen Porsche Test- und Werksrennfahrers Willi Kauhsen aus Aachen originalgetreu wiederaufgebaut. 2018 tauchte er bei Le Mans Classic auf, verunfallte aber mit seinem belgischen Piloten ausgerechnet auf dieser Strecke erneut. Es schien ein Fluch auf dem Auto zu liegen.

Das dachte sich auch der kanadische Besitzer und wollte den Wagen nicht ein zweites Mal in der Original-Woolfe-Livery neu aufbauen. Stattdessen orientierte er sich am ersten (Kurz)einsatz des Wagens bei den 1000 km von Spa, die am 11. Mai und damit vor Le Mans abgehalten wurden. In Belgien präsentierte sich das spätere Woolf-Auto noch mit Kurzheck, Startnummer 30 (statt später in Le Mans 10) und einer weißen Karosserie mit roter Maske am Bugteil. Dass der Name des Porsche Starfahrers Jo Siffert auf einer der Türen der jetzt zum Verkauf stehenden Replica prangt, hat auch einen Spa-Bezug: Der Schweizer fuhr im Training eine Zeit, die für die Pole-position gereicht hätte, zog aber fürs Rennen den zuverlässigeren und vor allem weniger abenteuerlich zu fahrenden 908 vor. Der 917 wurde dann von Gerhard Mitter gestartet, fiel aber schon nach einer Runde mit Motorschaden aus. Sicher nicht zum Ärger des Piloten, dem sogar nachgesagt wurde, den 12-Zylinder bewusst überdreht zu haben…

Willi Kauhsen, auch mit 84 Jahren noch so aktiv wie eh und je, nutzte bei seiner makellosen Rekreation dieses ikonischen und jetzt bei Bruce Canepa in Kalifornien zum Verkauf stehenden Modells direkt von Porsche erworbene Teile und andere 917-Quellen. Schon der Anblick dieses Langhecks mit seinen beweglichen Spoiler-Klappen ist eine Freude, aber wir können uns vorstellen, dass es ein besonderes akustisches Erlebnis ist, wenn der 4,5-Liter-Zwölfzylinder-Boxer zum Leben erwacht.

 

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