Beim Debüt auf dem Genfer Autosalon von 1952 und dem folgenden breit gefächerten Lob für sein innovatives Engineering und der atemberaubend schönen Karosserie, wurde Fiat klar, dass sie mit dem 8V – oder Otto Vu – etwas Großartiges geschaffen hatten. Wie Sie schon längst geahnt haben, wurde der 8V von einem V8-Motor aus Aluminium angetrieben, der nicht nur kraftvoll, sondern auch zuverlässig war.
Fiats Zielsetzung beim Otto Vu war auf den Motorsport ausgerichtet, wo nicht nur die Leistungsgrenzen des Motors, sondern auch das gesamte Fahrzeug einem Härtetest unterzogen werden würden. Um sicherzustellen, dass das Auto so effektiv wie nur möglich die Luft durchteilen sollte, brachte Fiat den 8V nicht nur zu einem legendären Designer – tatsächlich waren es fünf. Über die Jahre schufen Zagato, Ghia, Pininfarina und Vignale sonderangefertigte Karosserien für das Modell – während manche sich speziell an den Motor erinnern dürften, sind es Chassis und Styling, die jede Erscheinungsform des Otto Vu so einzigartig werden lassen.
Bei seinen sportlichen Einsätzen waren es meist wohlhabende Besitzer am Steuer, die im Lauf der Rennkarriere etliche Trophäen errangen. Obwohl nur insgesamt 114 Otto Vu gefertigt wurden, drückten wenige andere Fiat dem Motorsport so sehr ihren Stempel auf wie dieser 8V.
Dieses besonders feine Exemplar, in atemberaubenden Grün Metallic lackiert, wurde Anfang Mai 1954 von Fiat zu Zagato geliefert. Im Lauf der nächsten Jahrzehnte sollte es bei verschiedenen Straßenrallyes und anderen Veranstaltungen an den Start gehen – ein Vorbesitzer bewahrte es sogar 30 Jahre in seiner Sammlung, zugleich nahm es acht Mal erfolgreich an der aufreibenden 1000 Mille Miglia Storica teil.
Jetzt steht diese historisch bedeutsame Maschine für die nächsten Abenteuer unter den Händen eines neuen Besitzers bereit. Es wird demnächst bei Gooding & Companys Versteigerung am Hampton Court aufgerufen, wo sich vermutlich eine gr0ße Zahl Tifosi versammeln werden, um einen Blick auf dieses für Fiats Geschichte so einzigartigen Modells zu erhaschen. Der Schätzpreis allein verspricht eine packende Versteigerung: umgerechnet 1.747.000 – 2.330.000 Euro.
Molesey, 1 September
